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Titel: 50. Biennale Venedig · von Reinhard Ermen · S. 306 - 309
Titel: 50. Biennale Venedig , 2003

REINHARD ERMEN
Pittura/Painting

FROM RAUSCHENBERG TO MURAKAMI, 1964 – 2003

MUSEO CORRER, 15. JUNI – 2. NOVEMBER 2003

Die Malerei ist wieder da, zahlreiche Vorboten in der bewegten Ausstellungslandschaft haben das schon angezeigt. Ein Spaziergang über die Parcours im Arsenale und den Giardini unterstreicht die Rückkehr im Diskurs der alten und neueren Leitmedien. Die “Träume und Konflikte” mögen so außerordentlich wie nichtssagend sein, das vielarmige Chaos, der Abenteuerspielplatz der Großausstellung wurde durch die Malerei bereichert. Die Video-Dunkelkammern sind etwas auf dem Rückzug. Dass dann ausgerechnet der Direktor der 50. Biennale di Venezia, Francesco Bonami, einen der thematischen Schwerpunkte der Malerei zuwies und höchstpersönlich kuratierte, kommt einer noblen, mittlerweile obsoleten Rehabilitierung gleich. Ganz abgesehen davon fällt “Pittura/Painting. From Rauschenberg to Murakami” aus dem Rahmen!

Schon der Ort signalisiert eine andere Ausstellung; das Museo Civico Correr bzw. die neuen Prokuratien an der Piazza San Marco sind ein geschütztes Ambiente, im Gegensatz zu Arsenale, Giardini und den anderen (offeneren) Diskursschauplätzen. Darüber hinaus ist dieser Teil der Biennale durch die Vereinzelung einer Gattung herausgelöst, auch wenn die titelgebende Setzung “Pittura/Painting” ein Problem durchaus im Sinne von “Dreams an Conflicts” andeutet, nämlich als immanente Selbstreflexion. ” Pittura sounds quite dead, while Painting has an open feel, as if it were still moving, striving, and undermining our contemporary age of virtuel reality and relentless technology.” So lautet die Konfliktbeschreibung durch Bonami. Betrachtet werden die letzten 39 Jahre der Malerei auf der Biennale, herausgehoben ist diese Nabelschau also auch durch ihren retrospektiven Charakter. Das Einstiegsjahr 1964 ergibt sich aus der Tatsache,…


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