RUSSLAND: Constantin Zvezdochetov, Valery Koshliakov, Vladimir Dubossarsky & Alexander Vinogradov, Sergey Bratkov
Vielleicht war es eine Vorahnung, dass sich Viktor Misiano, der Kurator des Russischen Pavillons in den Giardini, auf das Thema ,Die Rückkehr des Künstlers’ konzentrierte. Im Kontext der Gesamtausstellung dieser Biennale ist die Heimkunft des Künstlers ein Grundtenor der Ausstellungen, bis auf wenige Ausnahmen. Aber was kann die Rückkehr des Künstlers bedeuten? Viktor Misiano äußert sich dazu im Vorwort des kleinen Katalog: “Jetzt wollen die Künstler nicht mehr sein als sie sind. Sie lösen ihre Kunst nicht mehr in philosophischen Diskussionen auf oder versuchen einen Platz zu finden in den Massenmedien und in Räumen, geschaffen im Internet oder durch die heutigen sozialen Realitäten. Kunst heute sucht nicht mehr nach einer äußerlichen Legitimation, anstatt dessen beginnt sie die Suche nach ihren eigenen professionellen Ressourcen.” So sieht Misiano die Redeweise von der Rückkehr des Künstlers auch als ein soziales Symptom, in dem sich kulturelle, gesellschaftliche und politische Veränderungen spiegeln.
Constantin Zvezdochetov, Valery Koshliakov sowie das Künstlerpaar Vladimir Dubossarsky und Alexander Vinogradov sowie der Fotograf Sergey Bratkov füllen den Pavillon mit unterschiedlichen Werken. Letzterer bringt die beteiligten Maler in unterschiedlichen Fotostories unter, die das Thema der Ausstellung in spezifischer Weise auf die Schippe nehmen. Man mag in diesen Fotoarbeiten auch einen souveränen Umgang mit einer Identitätspolitik sehen, die nach der Zeitenwende im Jahre 1989 neue Koordinaten suchen musste. Zu echt verweist Viktor Misiano auf ein kollektives Künstlerprojekt hin, das 1990 im russischen Pavillon realisiert wurde. Davon blieb nur noch die Zusammenstellung…