Pluriversum und Labor
Das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe als Modell für einen künftigen Museumstypus
von Michael Hübl
Museum – das war einmal ein Edelprädikat. Museum – das klang nach Musen, Muße und den schönen Dingen, die das Leben gemeinhin eher sparsam verteilt. War ein Synonym für Gegenwelt und Heterotopie. Heute gilt der Begriff, Museumsboom hin, Museumsboom her, vielerorts nur noch als Wortstamm für das Attribut „museal“. Und das steht für: verstaubt, veraltet, träge, durch Bürokratie sklerotisiert. Das Vorurteil hält sich wie eine zähe Erkältung – und das, obschon die meisten Museen seit Jahrzehnten Anstrengungen unternehmen, ihre Attraktivität als Orte der Horizonterweiterung, der Bildung, des intellektuellen Diskurses und des ästhetischen Vergnügens auf vielfältigste Weise zu steigern.
Die Persistenz des überkommenen Verständnismusters macht es nur zu verständlich, wenn sich eine Institution ungern als Museum bezeichnen lässt – zumal, wenn sie gar kein Museum ist. Das ZKM in Karlsruhe hat mit dieser Zuordnung zu kämpfen. Ob beim allgemeinen Publikum oder bei Politikern: Viele halten die polyvalent operierende Institution einfach nur für ein Museum. Was das ZKM ganz gewiss nicht ist. Wie die unterschiedlichen Handlungsfelder, aber auch Großprojekte vom Schlag einer „GLOBALE DIGITALE“ und inbesondere die aktuelle Langzeitveranstaltung „Open Codes“ demonstrieren, könnte das ZKM durchaus ein Modell für einen künftigen Museumstypus sein. Wenn man dann überhaupt von „Museum“ sprechen will.
Wie Großprojekte vom Schlag einer „GLOBALE DIGITALE“ und inbesondere die aktuelle Langzeitveranstaltung „Open Codes“ demonstrieren, könnte das ZKM durchaus ein Modell für einen künftigen Museumstypus sein.
Ein reines Museum war das…