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Ausstellungen: Berlin · von Hermann Pfütze · S. 281 - 283
Ausstellungen: Berlin , 2008

Hermann Pfütze
Gerda Brodbeck

Arbeiten auf Papier

Robert Metzkes

Skulpturen und Zeichnungen: Gesichter und Augenblicke
Haus am Lützowplatz, 21.11.2007 – 27.1.2008

Wer hereinkommt, hat sogleich das Gefühl, zwischen diesen Skulpturen und Bildern willkommen zu sein. Man fühlt sich ihnen weder über- noch unterlegen, was ja sonst eine häufige Erfahrung im künstlerischen Gerangel um Aufmerksamkeit ist. Robert Metzkes’ bemalte Terrakotta-Frauenfiguren sind im Eingangsraum in Augenhöhe wie zum Empfang versammelt und Gerda Brodbecks großformatige, grüne, graue und rote Frauenbilder auf Papier füllen die hellen, hohen Wände der Galerie mit dezenter Intimität. Das liegt an den Gesichtern und Blicken der Frauen, wie sie blicken und vom Publikum angeblickt werden, also an den in ihnen schon enthaltenen Blicken der Künstler und den erwarteten Blicken der Betrachter. Bilder und Skulpturen enthalten, mit John Bergers Worten, immer eine Blickgeschichte sowohl der vergangenen Augenblicke der Künstler, die sie beim Zeichnen bzw. Modellieren in ihre Arbeit hineingetan haben, als auch der künftigen, vorausgesehenen Augenblicke der Betrachter.

Hier sind allerdings, wie meist bei Gesichtern und Köpfen, die Augenblicke selbst das zentrale Thema, hinter denen Kleidung und Figur zurücktreten. Das Publikum lässt sich auf diese Blickwechsel-Geschichte bereitwillig ein, weil es weder von ins Auge springenden ästhetischen Zutaten abgelenkt wird noch genötigt ist, sich mit nichtkünstlerischen Anliegen der Künstler zu beschäftigen. Die Bilder und Skulpturen ‘verweisen’ auf nichts, sondern erzeugen nur die schwache Spannung ihrer Präsenz, wie Körper und Blicke im Raum.

Ihr Gesichtsausdruck ist eher passiv und nach innen gewandt. Man kann sie ansehen und ihren Blicken folgen, ohne Blickkontakt zu finden. Da man nicht direkt…



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