Thomas W. Kuhn
Senso Unico
»Italienische Kunst der Gegenwart«
P.S.1 Contemporary Art Center, New York, 21.10.2007 – 10.1.2008
Alanna Heiss, Kuratorin der Ausstellung und Gründerin des P.S.1, hat seit den 80er Jahren bereits mehrfach italienische Künstler der Gegenwart in ihrem Haus in Einzel- und Gruppenausstellungen vorgestellt, von der Arte Povera bis hin zu Loris Cecchini und Massimo Bartolini. Mit der Gruppenausstellung “Senso Unico” stellte sie gleich acht Künstler der jüngeren Generation vor, deren Gemeinsamkeit in einem spezifischen “einmaligen Gefühl” liege. In diesem Sinne soll der Ausstellungstitel gedeutet werden und nicht als weniger positiv konnotiertes Straßenverkehrszeichen für Einbahnstraße. Zumeist wurden nur zwei Arbeiten je Künstler ausgewählt, die ausschnitthaft Einblick in ihr Oeuvre geben. Sparsam über die ehemaligen Klassenräume des einstigen Schulgebäudes verteilt, wurden in fünf von neun Räumen Arbeiten jeweils zweier Künstler kombiniert. Augenfällig veranschaulichen diese Dialogsituationen Gemeinsamkeiten und Gegensätze auf pointierte Weise, die der Beschränkung auf verhältnismäßig wenige Exponate Sinn verleiht. In ihrer Auswahl vertraute die Kuratorin auf etablierte Positionen, die in den letzten Jahren auf den Biennalen in New York, Prag und vor allem Venedig zu sehen waren. Und auch wenn gut die Hälfte der Künstler außerhalb Italiens lebt und arbeitet, so sind deutliche Bezüge zur älteren und neueren italienischen Kunstgeschichte nirgends zu übersehen gewesen.
Im ersten Raum begegnete ein einzelnes gesticktes Bild Angelo Filomeno’s (1963 in Ostuni) mit dem wenig dem eigentümlichen Titel “Shitting Baroque” aus 2007 der spröden Ästhetik eines Videos von Paolo Canevari (*1963 in Rom). “Continents” zeigt fünf Fahrzeugreifen die jeweils mit dem Namen eines Kontinents beschriftet sind….