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Ausstellungen: Sonsbeek · S. 247 - 255
Ausstellungen: Sonsbeek , 1986

Ralf Dank
Sonsbeek ’86

Internationale Skulpturenausstellung, 18. Juni – 15. September 1986

Das Stichwort Sonsbeek erinnert sofort an jene Ausstellung 1971, die die Etablierung der Land- und Minimal-Plastik markierte – eine Außenausstellung par excellence. Daß eine Anlehnung oder gar Weiterführung der Tradition der Sonsbeek-Ausstellungen gerade heute auf Schwierigkeiten stößt, wenn man vor allem die aktuellen Strömungen der Skulptur dokumentieren will, ist offensichtlich. Nicht, daß es keine Außenskulpturen mehr gäbe, doch Saskia Bos, der künstlerischen Leiterin von Sonsbeek ’86, ging es vor allem um die Versuche der Künstler, sich von traditionellen Materialien und Funktionen zu lösen.

Die meisten Arbeiten, die sie auswählte, sind vorwiegend für Innenräume konzipiert, sie können und wollen auch nicht gegen die Natur bestehen. Die Skulptur, die traditionell vor allem sich selbst in den Raum zu stellen und nur in zweiter Linie Inhalte zu präsentieren hat, zielt heute auf eine direktere Verknüpfung von Inhalt, Form und Stofflichkeit, bis zur Umkehrung der alten Prioritäten. Nicht mehr die Manifestation von Masse, Gewicht oder Volumen steht im Vordergrund, sondern eine poetische Imagination durch Oberflächenreize, Leichtigkeit und Transparenz der Konturen. Gerade deshalb sind viele Arbeiten auf relativ neutrale Räume angewiesen, die die Konzentration auf ihre Introvertiertheit lenkt. Dem traditionellen Anspruch, daß sich eine gute Skulptur in jeder Umgebung behaupten können muß, werden viele nicht gerecht.

So war denn nur ein bestimmter Teil der Arbeiten unter freiem Himmel unterzubringen; durch transparente Glashäuser und Pavillons wurde versucht, auch die empfindlichen Skulpturen in den Park zu integrieren. Und schließlich nutzte die Ausstellungsleitung auch die Räume der Weißen Villa, die…


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