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Ausstellungen: Samos, Griechenland · von Uta M. Reindl · S. 320 - 323
Ausstellungen: Samos, Griechenland , 2017

Summer of Love 

Art Space Pythagorion
04.08. – 15.10.2017
von Uta M. Reindl

Wem kommen nicht Hippie-Kommunen und Blumenkinder in den Sinn, wenn er vom „Summer of Love“ in San Francisco hört? Der von Drogen und Musik nur so flirrende Westküstensommer, dessen fünfzigstes Jubiläum allein in den USA gerade gefeiert wird, erwuchs aus einer zerrissenen US Gesellschaft und dauerte – gemessen an seiner beachtlichen Auswirkung – bloß ein paar Wochen. Die 68er Revolten sind nämlich ohne den „Summer of Love“ kaum denkbar: Er war der Keim für ökologische wie egalitäre Lebensformen, für konsequente Gemeinschaftserfahrungen. In ihm wurzelt durchaus die gegenwärtig boomende Sharing Economy. Um eine vielperspektivische Befragung zum Erbe der Siebenundsechziger geht es in der Gruppenschau unter jenem romantischen Titel „Summer of Love“ – weit entfernt von metropolitanen Kunstszenen in dem Küstenörtchen Pythagorion auf Samos.

Doch wenig romantisch muten die Rückblicke auf 1967 im Art Space Pythagorion an, gedenken doch die neun Künstler, von denen im Übrigen die meisten 1967 die Schulbank drückten, vorrangig des gesellschaftspolitische Potenzials und vermischen dabei gerne Fakten mit Fiktionen. Allzu verständlich bei einer Ausstellung über längst vergangene Ereignisse. Die Künstlerauswahl und der sozialpolitische Ausstellungschwerpunkt jedenfalls verraten die Handschrift der Kuratorin Katerina Gregos. Die Griechin ist etwa bekannt für ihre Arbeit in diversen Großveranstaltungen, sie kuratierte etwa für die Manifesta und ist die Chefkuratorin der ersten Riga-Biennale (2018). In Pythagorion bespielt sie auf Einladung der Münchener Mäzenin Chiona Xanthopoulou-Schwarz den Kunstraum direkt am Meer, der seit 2012 besteht und mit Werken von Harun Farocki eröffnete.

Gleich im…


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