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Ausstellungen: London · von Edgar Schmitz · S. 343 - 343
Ausstellungen: London , 2011

Edgar Schmitz
Tacita Dean

»Unilever Series«
Tate Modern, London, 11.10.2011 – 11.3.2012

Das vertraute Knattern der Projektoren gibt es hier so nicht mehr. Die Maschinerien, die in Deans Arbeiten so oft Raum besetzt und immer wieder die Bedingungen für Bildlichkeit hergestellt wie auch hinterfragt haben, verstummen in der verdunkelten Turbinenhalle – stattdessen fast so etwas wie ein Kino, in dem der Apparat hinter die symbolische Mythenhaftigkeit des Kinematografischen zurücktritt. Nur dass die ganze Inszenierung dann auf einen Präsentationsrahmen für handgemachten Experimentalfilm heruntergespielt ist. Und der besetzt die Halle gerade nur soweit, wie sie ihn andererseits auch übertönt. Nicht, indem sie in schluckte, sondern vielmehr, indem sie seine Möglichkeiten restlos vereinnahmt.

Um Film geht es in der ja auch so betitelten Arbeit vor allem als Medium, als analoges Bildmedium und um dessen Möglichkeiten, und es gibt einiges, das sich so wohl wirklich nur mit Film machen lässt: das Nachkolorieren, die Lochmontagen und Aneinanderreihungen über Überlagerungen und das leichte Knittern der Bilder, und in ihrem Horizont die Erkenntnis, das all das von Hand gemacht, nicht nur entschieden sondern auch manuell geschnitten, geklebt, montiert worden ist. Was Film in seinen gut elf Minuten an mehr oder weniger abstrakter Filmsprachlichkeit präsentiert, ist für Dean erstmal so etwas wie ein Vokabular, das gleichzeitig eine Reihe von Tätigkeitsmöglichkeiten anzeigt und ihr nicht zuletzt auch deshalb wichtig ist. Es gebe nämlich seit der Schließung des letzten Londoner Filmlabors, in dem sie ihre 16 mm Filme entwickeln ließ und das jetzt vor kurzem den Betreib ein- beziehungsweise auf rein digitales umstellte,…



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