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Ausstellungen: Düsseldorf · von Helga Meister · S. 346 - 349
Ausstellungen: Düsseldorf , 2011

Helga Meister
The Group 1965 – We are boys!

Kunsthalle Düsseldorf, 21.5. – 3.7.2011; Kiew, Art Arsenal, ab November 2011

1861 war es zwischen Japan und Preußen zu einem Freundschafts- und Handelsvertrag gekommen, der bis heute gültig ist. Das 150-jährige Jubiläum dieser Freundschaft wird mit zwei kulturellen Ereignissen in Deutschland gefeiert, einer Hokusai-Retrospektive im Martin-Gropius-Bau in Berlin und einer Ausstellung der Gruppe The Group 1965 in Düsseldorf, um die es in diesem Bericht geht.

Düsseldorf beherbergt die meisten Japaner und japanischen Firmen in Deutschland. Das lockt auch japanische Studenten an, die hier Jobs finden und zugleich an der Kunstakademie studieren. Es besteht also ein reger Austausch in der jüngeren Generation. Dies nahm Gregor Jansen, der neue Chef der Kunsthalle, zum Anlass für eine ungewöhnliche Schau. Dabei geht es sich um einen losen Zusammenschluss von sechs Künstlern, die wie Jansen selbst 1965 geboren wurden. Sonst gibt es keine gemeinsamen Konzepte, Stile oder Ziele.

Ihr Aha-Erlebnis hatten sie 1984 bei zwei Gastspielen von Joseph Beuys und Name June Paik in Tokio. Sie studierten zwar anschließend klassische japanische Kunst, bewahrten sich aber eine provokative Haltung. So distanzierten sie sich von der Ästhetik ihres Heimatlandes, bevorzugen Performance, Multimedia und Malerei. Jansen findet die Gruppe spannend, „weil sie permanent Grenzen überschreitet, Klischees wie Harakiri hinterfragt und gesellschaftlich-politische Inhalte für wichtig hält“. Die Gruppe kultiviert ironische, persiflierende Formen und Inhalte der Kunst, die im eher konservativen Kunstbetrieb der Japaner ungewöhnlich ist. Die Ausstellung hält den Japanern und ihren wirtschaftlichen Partnern gleichsam den Spiegel vor.

Es ist der erste Überblick der…


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