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Fotografie · S. 248 - 248
Fotografie , 1985

Welt der entscheidenden Augenblicke

Cartier-Bresson-Retrospektive im Frankfurter-Fotografie-Forum

Bis zum 21. April waren im “Frankfurter Fotografie Forum” (Leinwandhaus) am Weckmarkt 156 Aufnahmen des französischen Fotografen Henri Cartier-Bresson zu sehen. Die von “American Express” gesponserte Ausstellung ist seit 1981 auf Welttournee. Vom Dallas Museum of Fine Arts ging sie durch ganz Nordamerika, gastierte in Europa 1982 unter anderem in Hamburg und München, zuletzt in Asien und Kairo.

Das “Frankfurter Fotografie Forum” versucht seit der Gründung im März 1984 der Fotografie, vor allem im nationalen Kunstbetrieb, den verdienten Stellenwert einzuräumen. Neben expositorischen Aktivitäten ist man auch galeristisch tätig und sorgt so in weitester Hinsicht für die Verbreitung des Mediums, das vor 150 Jahren der Menschheit das “dritte Auge” verschaffte.

In der Einführung des Kölner Sammlers und langjährigen Organisators der Photokina-Bilderschauen, Professor L. Fritz Gruber, wurde bereits jene Faszination, die sich spontan beim Betrachten der Fotografien des 1908 geborenen Cartier-Bresson einstellt, auf die gestalterische Formel gebracht: “Er hat seine Bilder stets genau in das Seitenverhältnis (des Kleinbildformats) hineinkomponiert.” Darüber hinaus gründete der heute in Paris lebende “Meister”, der über die Malerei zur Fotografie kam, 1946 mit anderen Foto-Berühmtheiten wie Robert Capa oder David Seymour die Agentur “Magnum Photos”, die das Bildverständnis des Fotojournalismus bis auf den heutigen Tag geprägt hat. “Leben”, “Wirklichkeit” und vor allem den “entscheidenden Augenblick” fügte der Franzose zu einer bildkompositorischen “Ganzheit des Sehens” zusammen, die man als fertig und einmalig beurteilen muß. In lauernder, unauffälliger Haltung spürte er jene “entscheidende Hundertstel” auf, die das Motiv auf dem einmaligen Höhepunkt antraf. Niemals gab es Ausschnittvergrößerungen…

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