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Ausstellungen: Wien · von Franz Thalmair · S. 372 - 373
Ausstellungen: Wien , 2009

Franz Thalmair
Zilvinas Kempinas

»Lineare Räumlichkeiten«
Kunsthalle Wien, 31.10.2008 – 25.1.2009

Nichts, oder beinahe nichts, auf alle Fälle sehr wenig, dies dafür mit enormer Kraft. Bereits vor der Ausstellungshalle ist ein Surren zu hören, das die BesucherInnen in die Räume der Kunsthalle Wien lockt und bis zum Ende ihres Besuchs nicht mehr loslassen soll – weder Geräusch, noch Raum. Die Personale Zilvinas Kempinas ist die erste Einzelausstellung des in Litauen geborenen und in New York lebenden Künstlers in Österreich. Bis auf Luft, kilometerlange Magnetbänder und Licht verwendet der Träger des Calder Prize 2007 lediglich Begleiterscheinungen, die entstehen, wenn diese flüchtigen Materialien aufeinandertreffen, um mit seinen Installationen Raum zu vermessen, zu erweitern, zu dekonstruieren und schließlich die Maßstäbe seiner Wahrnehmbarkeit zu erforschen.

Das Surren am Eingang entpuppt sich als Geräusch zweier Ventilatoren, die sich gegenüberstehen und einander Luft zuspielen. Dazwischen, in sich stetig verändernden Formationen zwei Kreise aus Magnetband, in der Luft schwebend, durch die Luft angetrieben, federleicht, schwarz, glänzend und durch die Bewegung in unterschiedlichen Farben und Formen changierend. Die Arbeit mit dem grafischen und lautmalerischen Titel “Double O” (2008) ist der Auftakt für eine Reihe raumfüllender Installationen, die allesamt vom “natürlich aggressiven Soundtrack” der Ventilatorengeräusche untermalt werden, selbst wenn die Arbeiten ohne Windmaschinen auskommen und durch die Geräuschkulisse des Nebenraums begleitet werden.

In einem schwarz gefärbten Raum, in dem eine Art Lichtspieltheater aufgebaut ist, tritt Zilvinas Kempinas frühere Tätigkeit als Bühnenbildner für Theater am auffälligsten in Erscheinung: Die Installation “White Noise” (2007-2008) imitiert eine Kinoleinwand am Ende des Raumes. Von hinten beleuchtet sind…



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