Edgar Schmitz
alien nation
Institute of Contemporary Arts, London, 17.11.2006 – 14.1.2007
Vorgeblich geht es darum, wie Science Fiction für die Thematisierung rassischer und kultureller (UN)Zugehörigkeitsmuster vereinnahmt werden konnte und kann; darum wie schwarze– KünstlerInnen in der Übernahme von Ikonografien des Außerirdischen die Symbolik des Fremden neu verhandeln, um aus ihr neue Formen kultureller Inszenierung und damit letztlich Selbstbestimmung abzuleiten. Alien ist dabei die außerirdische Lebensform und der und das Fremde, und in dieser immer wieder unklaren Ausweitung beansprucht die Ausstellung ihr kulturelles und politisches Feld. Auch ausgeweitet kann sich der Alien aber letztlich immer nur gegen Vorstellungen des Normalen profilieren, seine Formfindungen beschwören normative Muster, von denen sie mehr oder weniger sichtbar abweichen. In der Regel trifft im Science Fiction das Fremdartige auf eine heile Welt, deren Zusammenhalt es bedroht und damit aber auch konsolidiert und die Frage ist, wieweit diese Konfiguration heute und in den Arbeiten noch greift und wo diese Art bedrohter Homogenität noch anzusetzen sein könnte. Oder vielmehr, wie produktiv dieser Ansatz noch sein kann wo es möglich sein sollte, neue Perspektiven zu entwickeln und um die zentrale Metapher des eindringenden Fremden auch die Figur des Außenseiters neu zu umreißen.
Für die Ausstellung stellt sich damit (unterschwellig oder nicht) die Frage, inwiefern die Arbeiten in ihr sich solchen Anforderungen überhaupt zu stellen haben sollten und wie viel Spielraum ihnen hinsichtlich der dominanten Themenvorgabe verbleibt. Titel und Anlage der Ausstellung sind dabei insofern problematisch, als sie als medienkompatible und letztlich simplistische Positionierungsfolien eine Polaritätsrhetorik vorgeben, die sich direkt aus…