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Ausstellungen: Remagen/ Rolandseck · von Jürgen Raap · S. 265 - 266
Ausstellungen: Remagen/ Rolandseck ,

Remagen-Rolandseck
Bettina Pousttchi

Fluidity
Arp Museum Bahnhof Rolandseck 19.12.2021 – 12.06.2022

von Jürgen Raap

In der Ausstellung von Bettina Pousttchi im arp museum Bahnhof Rolandseck sind im ersten Raum Pigmentdrucke an den Wänden zu sehen („Drive thru“). Sie zeigen Aufnahmen von Skulpturen auf Sockeln vor hellen Kachelwänden und mit weißen Fahrbahnmarkierungen auf den schwarzen Fußböden: eine Kombination von Abbildungen figurativer kunsthistorischer Plastik mit Zeichen (Pfeile, Linien) einer indexikalischen Semiotik, umgesetzt in harten S / W-Kontrasten. Diese Fotoserie rekurriert konkret auf Pousttchis Installation „Drive Thru Museum“ 2014 im Nasher Sculpture Center Dallas. Monografisch lässt sich diese Werkreihe durchaus im Kontext von Pousttchis früheren fotografischen Interventionen auf öffentlichen Gebäuden begreifen. Die Künstlerin, Jahrgang 1971, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Rosemarie Trockel und Gerhard Merz, nahm 2003 und 2009 an der Biennale von Venedig teil, und in eben jenem Jahr 2014, als sie in Dallas ausstellte, wurde ihr auch der Wolfsburger Kunstpreis verliehen.

Denn bei diesen Fotoinstallationen geht es immer um eine Reflexion von Urbanität, und dies gilt ebenso für die banalen Fahrbahnmarkierungen bei dieser Fotoserie.

Diese Arbeiten korrespondieren mit den Skulpturen der „Vertical Highways“, bestehend aus stählernen Leitplanken, drei mit roter Oberfläche, eine mit grauer und eine mit beigefarbenem Überzug. In der vertikalen Aufrichtung und durch die (Ver)-Biegungen ihrer Form sind sie ihrer ursprünglichen Funktion als längliche Fahrbahnbegrenzungen enthoben: Sie schlängeln sich mit Verdrehungen in die Höhe, und sie sind dabei so gegeneinandergestellt, dass sie wie Streben einen (inneren) Raum einfassen. Die formale und farbliche Verfremdung führt zu einer spezifischen Ästhetisierung, bei der man diese Verformungen…

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