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Titel: Zukunftsressource Archiv - Kunst als Medium von Erinnerung und Imagination · von Uta M. Reindl · S. 44 - 53
Titel: Zukunftsressource Archiv - Kunst als Medium von Erinnerung und Imagination ,
Titel: Zukunftsressource Archiv - Kunst als Medium von Erinnerung und Imagination

Seeing through Clouds

Ein Gespräch mit Francis Hunger und Nelly Y. Pinkrah
von Uta M. Reindl und Ellen Wagner

Der Archivar Philipp Ernst Spieß warnte 1777 davor, das Archiv als „Apothecke“ zu begreifen, „in welcher man nur bekommt, was man zu nennen und anzugeben weiß“.1 Natürlich ist einerseits das Archiv benutzer freundlicher, als es sich in diesem Zitat zeigt: Auch wer nicht sucht, findet. Zugleich aber verhält es sich andererseits um einiges komplizierter, denn man findet nicht immer, was man sucht. Aleida Assmann schreibt vom Archiv als einem „Ort der Ansammlung und nicht der Sammlung“.2

Der Zufall spielt hier eine größere Rolle als die gezielte Steuerung. Archivgut „fällt an“ und der oder die Archivar*in ordnet ein, was nötig und sinnvoll erscheint. Dieser Prozess gestaltet die Bedingungen für den Wissenstransfer in einer Gesellschaft oder Institution. Dabei ist in der Literatur und Alltagssprache eine äußerst bildhafte Sprache allgegenwärtig. So beschwören viele Auto*innen den Geruch oder „Geschmack“ (Arlette Farge) der Archive, während Knut Ebeling das Archiv als „Realitätsraffer“3 ins Spiel bringt. In diesen Metaphern deuten sich bestimmte Vorstellungen von Medialität und Materialität, von der Dauer oder Flüchtigkeit des Gespeicherten oder gar einer Geschwindigkeit der Informationsübertragung an. Diese bestimmen mit, wem diese Infrastrukturen des Wissens in welcher Weise und in welchem Umfang zur Verfügung stehen – und wem nicht.

Das Gespräch mit dem Medienkünstler Francis Hunger und der Kultur- und Medientheoretikerin Nelly Y. Pinkrah greift diese Fragestellungen auf und geht den künstlerischen wie politischen Potenzialen und Herausforderungen im Umgang mit Archiven vor dem Hintergrund der Digitalisierung nach.

Uta…


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