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Ausstellungen: Düsseldorf / Köln · von Annelie Pohlen · S. 262 - 264
Ausstellungen: Düsseldorf / Köln ,

Düsseldorf / Köln
Marcel Odenbach

So oder So
Kunstsammlung NRW K21 09.10.2021 – 06.02.2022

Wolfgang-Hahn-Preis 2021 Museum Ludwig Köln 16.11.2021 – 20.02.2022

von Annelie Pohlen

Wie ein zu laut gestelltes Metronom taktet ein krachender Ton den Raum, reißt ab und startet von vorne, ohne seine Quelle preiszugeben. „Ach, wie gut, daß niemand weiß“. Was weiß? Warum im dunklen Zentrum des Weltgeschehens ein schwarzer Basketballspieler und ein weißer Leichtathlet unablässig auf- und abspringen, als ließe sich all die ideologisch verbrämte Gewalt der Herrschenden so ausblenden? Drei Dekaden nach der Uraufführung im Kölnischen Kunstverein taktet dieser Ton einer Vierkanal-Videoinstallation aus 1997 / 1999 erneut die auf- und abnehmenden Erregungszustände existentieller Wahrnehmungen in einer hintergründigen Inszenierung von Geschichte(n) aus 45 Jahren „Zeitgenossenschaft“. Für deren Komposition in Bild, Wort und Ton hat den Menschen zu allen Zeiten auch die subversive Poesie von Märchen gedient. Und Marcel Odenbach, um dessen Einzelausstellung im K21 es im gegebenen Fall geht, hat das schillernde Potential der Wortkunst seit den 70er Jahren ungeniert lakonisch, märchenhaft verspielt und allem voran brillant in sein Bild mächtiges Gesamtwerk eingewebt.

In unmittelbarer Nachbarschaft findet sich in Vitrinen und an der Wand eine Fülle von dem, was gemeinhin in Archiven und Skizzenbüchern der Künstler verborgen bleibt. Auf eben mal 44 × 62,5 cm kommunizieren ein Schreibmaschinentext, ein Zeitungsausschnitt, von Hand Geschriebenes und Gezeichnetes, darunter ein die Fläche dominierender Ventilator und zwei auf Sockeln posierende Monitore über dies und jenes aus der Wirklichkeit. Und mittendrin die handschriftliche Notiz: „Ein Zusammenhang ist da, nicht erklärbar, doch zu erzählen!“ In ihrer beiläufig…

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