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Ausstellungen: New York · S. 247 - 249
Ausstellungen: New York , 1987

Dieter Daniels
Bill Viola

Installations and Videotapes
Museum of Modern Art, 16.10.-3.1.1988

Video war bisher im Museum of Modern Art nur spärlich vertreten. Zwar besteht eine Videotape-Sammlung und sogar einige Installationen wurden angekauft, aber nur selten findet etwas davon den Weg aus dem Depot in die Ausstellungsräume.

Barbara London, Assistant Curator für Video und verantwortlich für die Ausstellung, läßt in ihrem Katalog-Vorwort spüren, daß es sich bei BILL VIOLAS Einzelausstellung um ein außergewöhnliches Projekt und ein wichtiges Ereignis für die Rolle von Video im Museum of Modern Art handelt. »Nach mehr als einem Jahrzehnt, in dem sich das Museum dem experimentellen Video verpflichtete«, ist dies nun »die erste große Ausstellung, die einen Künstler vorstellt, der vorrangig mit Video und Ton arbeitet«, – und sie spricht von immerhin 3 Jahren Vorbereitung. Dennoch darf man nicht zuviel erwarten, drei Video-Installationen und ein Querschnitt der Videotapes müssen genügen. Die erste große Einzelausstellung eines Video-Künstlers in einem Museum von vergleichbarem Rang, – Nam June Paik im Whitney Museum 1982 -, war zweifellos etwas großzügiger bemessen.

Bill Violas Ausstellung hat den Charakter einer Retrospektive: 15 Videotapes von 1972 bis 1986, zwei Installationen, die schon mehrfach zu sehen waren, »Reasons for Knocking at an Empty House« (1982) und »Room for St. John of the Cross« (1983) sowie eine neue Arbeit »Passage« (1987). Die Form einer Retrospektive ist für Violas Arbeit ebenso ungewohnt, wie für Video-Ausstellungen allgemein, – bisher wurden hier meist aktuelle Projekte mit neuen Realisierungen gezeigt. Aber auch für Video ist der Zeitpunkt gekommen, in historischen Dimensionen zu denken….


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