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Ausstellungen: Berlin · S. 252 - 252
Ausstellungen: Berlin , 1986

Thomas Wulffen
Christian Hasucha

Galerie Folker Skulima, Berlin, 6.1.-6.2.1986

Innerhalb der Riege Berliner Bildhauer wie Rainer Mang, Frank Dornseif oder Gruppe ‘Odious’, nimmt Christian Hasucha eine besondere Stellung ein, sowohl was sein eigentliches plastisches Werk angeht als auch sein weiteres Wirken. Denn das läßt sich nicht allein auf Skulptur reduzieren. Gleichwertig behaupten sich daneben sogenannte Tableaus, Installationen vor Ort, Maschinen und attributive Plastiken. Eine davon war auch in der Ausstellung in der Galerie Folker Skulima präsent, ein Objekt zum Durchgucken, wobei der Wahrnehmungseindruck einen plastischen Gedanken wiedergibt. Das Gestell, auf dem das optische Gerät sitzt, ist ebenso als Skulptur anzusehen. Die eigentlichen Skulpturen sind ebenfalls nicht bloße Gestaltung im Raum, sondern bieten eine erzählende Struktur an. Schon die Titel legen dies nahe. »An der Ampel unter den Brücken« zeigt zwei Menschen im Aufriß, der eine in der Schrittbewegung festgehalten, der andere stehend. Eine angedeutete Brückenkonstruktion legt den Ort des Geschehens fest. Die Konstruktion wiederholt sich auf dem Kopf der stehenden Person, allerdings in einem verkleinerten Maßstab. Darin lassen sich unterschiedliche Orte feststellen, weil die Verkleinerung auch Distanz bedeutet. In Perspektivwechseln findet Christian Hasucha sein Thema. Eine Skulptur mit dem Titel ‘Der Sturz’ führt diesen Wechsel noch anschaulicher vor. Am Fuß des Steins, der von der oberen Hälfte her mit einem Bergsteigergurt geschmückt ist, befindet sich ein kleines Schaf aus Plastik. Entgegen dem auf der Skulptur sich befindenden Titel ‘Der Bergsteiger’ nennt Christian Hasucha die Arbeit selber, wie schon erwähnt, ‘Der Sturz’ und offenbart darin wieder einen erzählenden Zugang zur Plastik. Der kann…


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