Jens Asthoff
David Ostrowski
»‘I’m OK.’ Moments later, he was shot«
Peres Projects, Berlin, 1.3. – 13.4.2013
Er bestritt die erste Schau in den neuen Räumen von Peres Projects an der Berliner Karl-Marx-Allee, zugleich war es sein Einstand in der Galerie. Ein großer Auftritt also, und als wollte er das kontrapunktisch unterstreichen, hatte der 1981 in Köln geborene David Ostrowski seine umfangreiche Malereipräsentation quasi als „Schau über Nichts“ apostrophiert: „They say, ‚What’s your show about?‘, I say ‚Nothing‘.“ Die Zeile entstammt einem Dialog zwischen Jerry Seinfeld und George Costanza aus der US-Sitcom „Seinfeld“, und zwar aus einer Episode, in der der Comedian Jerry dem Sender NBC eine Show zum Thema „Nichts“ andrehen will. Ostrowski rückte das in den eigenen Kontext, indem er einen 15-zeiligen Passus daraus praktisch unkommentiert als Presseerklärung verwendete und ihn auch als C-Print in die Ausstellung aufnahm: Unter dem Titel „F (I think you may have something here)“ (alle Arbeiten von 2013) fand man ihn schlicht gerahmt auf zwei schmalen Holzleisten direkt gegenüber einem der Gemälde an der Wand lehnend. Der Popkultur-Transfer fungierte als Drop Statement, und angesichts der auf den ersten Blick provozierend leer erscheinenden abstrakten Großformate Ostrowskis lag es nahe, das prätendierte Nichts als Geste, vielleicht auch als Pose zu lesen. Immerhin lässt der Künstler, der von 2004 bis 2009 bei Albert Oehlen in Düsseldorf studierte, ja auch in Interviews gern professionelles Understatement anklingen. Erst kürzlich etwa im Gespräch mit Marcus Woeller in Die Welt: „Ich habe weder Ideen noch Inspirationen und auch überhaupt keine Motivation –…