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Ausstellungen: Berlin · von Ronald Berg · S. 274 - 275
Ausstellungen: Berlin , 2013

Ronald Berg
Tomas Saraceno

»SOCIAL … QUASI SOCIAL … SOLITARY … SPIDERS … ON HYBRID COSMIC WEBS «
Galerie Esther Schipper, Berlin, 15.3. – 13.4.2013

Es wird manche Menschen geben, denen diese Ausstellung nicht zu empfehlen ist. Sie wird bei ihnen Angst auslösen. Es sind Menschen mit Arachnophobie, Menschen mit Angst vor Spinnen. Dabei geht es dem argentinischen Künstler Tomas Saraceno um nichts weniger, als mit Spinnen Angst zu erzeugen. Im Gegenteil: Man könnte wohl sagen, dass Saraceno mit seiner Ausstellung so etwas wie Bewunderung für die komplexen Leistungen der Spinne wecken will, ja dass die Spinne für ihn in gewisser Weise ein Vorbild ist. Lässt man sich auf diese Ausstellung ein, wird man Saracenos Bewunderung für das Werk der Spinnen wahrscheinlich nachvollziehen können. Ausgestellt werden nämlich Spinnennetze. Echte Spinnennetze! Saraceno hat sich in den letzten zwei Jahren dazu in seinem Berliner Atelier eine regelrechte Spinnenzucht zugelegt. Hier experimentiert er mit den Tieren, setzt sie in Plexiglaskästen und lässt sie ihre Netze weben.

In der Galerie Esther Schipper holen Spotlights rund ein Dutzend dieser Plexiglaskästen samt ihrer inneren Gespinste aus den sonst völlig verdunkelten Räumen. Größtenteils haben die Spinnen ihr Werk inmitten von in den Kästen befindlichen Gestellen vollbracht, die die zwischen 25 bis 70 langen Kanten der Kuben innen mit geringem Abstand nachzeichnen. Diese Konstruktion ist Ergebnis von Saracenos Experimenten mit den Spinnen. Durch diese Weiterentwicklung der ursprünglichen Versuchsanordnung mit den Tieren bleiben die Scheiben der Plexiglaskuben nun sauber. Die Plexiglaskästen wirken jetzt wie Schreine oder Vitrinen für kostbare Kunstwerke.

Und kunstvoll ist…



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