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Gespräche mit Künstlern · von Helga Meister · S. 240 - 247
Gespräche mit Künstlern , 2010

Hilla Becher
Die Fotokünstlerin auf neuen Wegen

Ein Gespräch von Helga Meister

Hilla Becher, Jahrgang 1934, kann es nicht lassen. Die Witwe von Bernd Becher ist noch immer fasziniert von den Funktionsbauten der Montanindustrie und der ungeheuren Formenvielfalt von Fördertürmen, Hochöfen, Gasbehältern, Kühl- und Wassertürmen. So machte sie sich im Herbst 2008 und im Frühjahr 2009 erstmals nach dem Tode ihres Mannes wieder auf Reisen, begleitet von Chris Durham, Meisterschüler von Bernd Becher und selbst Fotokünstler. Einige Bilder, die dabei entstanden, sind in der Galerie Konrad Fischer, Düsseldorf, zu sehen: Schrauben Gasbehälter aus London, Sheffield und Southampton, Teleskop Gasbehälter aus Birmingham und Rochdale, Wassertürme aus Frankreich und Belgien.

Es überrascht, mit welcher Energie Hilla Becher ihr Leben und ihre Kunst bestreitet. Dass sie dabei auch eigene Akzente setzt, kommt erst jetzt zur Geltung, da sie die Auswahl für die Ausstellung im Josef-Albers Museum Quadrat, Bottrop, getroffen hat. Dort zeigt sie 105 Motive zu Bergwerken und Hütten, die sie in den vergangenen Jahrzehnten mit ihrem Mann aufgenommen hat. Was daran erstaunt, sind die vielen Landschaftsaufnahmen, in die die Industrie-Architektur eingebettet ist.

Helga Meister sprach mit Hilla Becher an ihrem Wohnort in Düsseldorf-Kaiserswerth, in der Galerie Konrad Fischer und in Bottrop. Das Gespräch fand in Anwesenheit von Chris Durham statt, mit dem sie schon 1997 ohne Bernd nach England gereist war. Chris fungiert als Assistent und Organisator. Er traf auch die Vorbereitungen für die Ausstellung in Bottrop. Das Gespräch begann in ihrem Atelier.

Helga Meister: Vor Ihrem Haus steht der rote VW-Bus, Autokennzeichen BB 4000, mit dem…


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