Alex Katz
Naturalismus hat mich nie interessiert.
Ein Gespräch von Magdalena Kröner
Alex Katz wurde 1927 in Brooklyn als Sohn russischer Einwanderer geboren. Seine figurative, wenig modulierte, flächige Malerei machte ihn im Umfeld der Abstrakten Expressionisten im New York der ausgehenden 50er Jahre erst zum Außenseiter, jedoch wurde er als Vorläufer der Pop-Art ab Mitte der 70er Jahre anerkannt. Das New Yorker Whitney-Museum richtete Katz sowohl im Jahr 1974 und 1986 Retrospektiven aus, in Europa wurde er jedoch erst ab den 90er Jahren gezeigt. 1995 präsentierte die Kunsthalle Baden-Baden erstmals sein Werk in Deutschland. Das Bonner Kunstmuseum richtete Katz (2002) eine umfassende Retrospektive aus; es folgten Ausstellungen in der Langen Foundation (2006/2007), und im Museum Kurhaus in Kleve (2009/2010).
Bekannt wurde Katz mit seinen Portraits und Partyszenen, die stets auch Stilanalysen sind: so verhandelt er in seinen teils monumentalen Gemälden den „Cool“ der 60er ebenso wie die Moden in akademischen Milieus der 70er bis zu den Kleiderhülsen der 80er Jahre. Katz‘ Protagonisten werden in ihrer Verallgemeinerung geradewegs zu generischen Charakteren. In diesem Stil fand er zu ikonischen Portraits, wovon die meisten – seit 1957 – seine Frau Ada zeigen, mit ihrem charakteristischen schwarzen Haar und dem scharf gezeichneten Profil.
Bestimmt von einem einfachen, sorgsam austarierten Bildaufbau und klaren, meist strahlenden Farbkontrasten, sind Katz‘ Figuren und Landschaften mit scharf beschnittenen Konturen versehen; Perspektiven werden zu Flächen reduziert. Für seine Motive wählt er häufig spektakulär große Formate, die das teils Banale des Bildgegentandes überhöhen, wie etwa in einer monumentalen Installation mit Frauenportraits auf 23 Paneelen,…