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Ausstellungen: Berlin · von Peter Funken · S. 263 - 264
Ausstellungen: Berlin , 2010

Peter Funken
For the use of those who see

Kunstwerke Berlin, 22.11.2009 – 14.2.2010

Ein einleitender Text in der Ausstellung vermeldet: „FOR THE USE OF THOSE WHO SEE zeigt Arbeiten, die im festen Glauben an das Bild die Grenzen des Visuellen sichtbar machen. Die Differenz von Mimesis und Realität, die jedem Kunstwerk inhärent ist, wird hier explizit zum Bildthema. Die Möglichkeit, an dieser Differenz zu scheitern, ist fest im Bewusstsein der gezeigten Arbeiten verankert und wird zugleich überzeugend ins Bild gesetzt.“ Susanne Pfeffer, Kuratorin der Kunst-Werke, hat für diese wichtige und doch übersichtliche Ausstellung Arbeiten von zehn Künstlern zusammengeführt – vor allem sind es Videos und Filme. Angesichts des Themas kann dies nicht überraschen, denn die Fragen nach dem schwer zu bestimmenden Verhältnis zwischen so genannter Wirklichkeit und ihrer Übersetzung und Darstellung in Bilder stellen sich im Film noch drängender und zugespitzter als in anderen Medien. Sehr deutlich führt dies Javier Téllez´ großartiger schwarz-weiß Film „Letter on the Blind, For the Use of Those Who See“ (2007) vor Augen: Téllez (*1969) zeigt in ruhigen Einstellungen sechs blinde New Yorker, die zum ersten mal in ihrem Leben einen Elefanten tastend begreifen, über ihre Erfahrung mit diesem unübersichtlichen Tier sprechen, auch über das Nichtsehen und ihre Wahrnehmungsmöglichkeiten berichten. Sprache und Bild werden in dem ursprünglich in Farbe gedrehten Streifen zu gleichwertigen Komponenten. Die Blinden, Experten für das Hören, Tasten und Riechen, machen bered deutlich, wie unzulänglich, ja geradezu kurzsichtig die Überantwortung des Wirklichkeitsbegriffs an den Sehsinn ist, und dass die Sehenden in diesem…


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