Udo Kittelmann
Die Religion des Geldes
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks
Udo Kittelmann, 1958 in Düsseldorf geboren, absolvierte nach der Hochschulreife eine Lehre als Augenoptiker und übte diesen Beruf bis 1988 aus. Anschließend begann er, Ausstellungen zu organisieren. Nach der Leitung des Ludwigsburgers Kunstvereins wurde er 1994 Leiter des Kölnischen Kunstvereins. Auf der Biennale von Venedig 2001 zeigte er als Kommissar des deutschen Pavillons Gregor Schneiders „Totes Haus u r“, das mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. Von 2002 bis 2008 war Kittelmann Direktor des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt. Seit November 2008 ist er Direktor der Nationalgalerie Berlin. In Venedig kuratiert er die Ausstelliung von Vadim Zakharov im Russischen Pavillon. Mit ihm traf sich Heinz-Norbert Jocks.
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Heinz-Norbert Jocks: Wie kam es dazu, dass du der Kurator des russischen Pavillons wurdest? Erfolgte dies auf Einladung der Sammlerin und Kommissarin Stella Kesaeva?
Udo Kittelmann: Die Kommissarin Stella Kesaeva folgte dem Wunsch von Vladim Zakharov, mich als Kurator einzuladen. Dieses System ist nicht einzigartig. Auch bei den Franzosen wählt der Künstler seinen Kurator.
So gab Sophie Calle in einer Zeitung eine Suchanzeige auf, woraufhin sich Daniel Buren bewarb, besser sich bei ihr meldete. Mit Vladim Zakharov arbeitest du nicht zum ersten Mal zusammen.
Ich lernte ihn kennen, als er Ende der 80er Jahre zum ersten Mal nach Deutschland kam. Seitdem verbindet uns eine permanente Zusammenarbeit. 1995 machte ich mit ihm im Kölnischen Kunstverein die erste große Ausstellung. Später in Frankfurt erwarb ich einige seiner besten Werke für die Sammlung. Dann hat er in Frankfurt, also in der…