Japan: Koki Tanaka – abstract speaking – sharing uncertainty and collective acts
Kommissar: The Japan Foundation
Kuratorin: Mika Kuraya
Ort: Pavillon in den Giardini
Wie können wir unsere Erfahrung mit anderen teilen? Das ist die Frage, die sich KOKI TANAKA nach dem Tsunami und Erdbeben im März 2011 gestellt hat. „Wir haben damals gespürt, dass jede unserer Erfahrungen von dem Ereignis so unterschiedlich war. Wenn wir sie aufzeichnen könnten, entstünde vielleicht so eine Abstufung von dunkler zu heller Farbe – entsprechend dem Abstand zu dem Ereignis. … Natürlich ist es unmöglich, unsere eigene Erfahrung mit anderen zu teilen, aber dies ist die grundsätzliche Frage der Ausstellung.“
Um sich ihr anzunähern, hat Koki Tanaka zwei Methoden entwickelt: In der ersten stellt er einer Gruppe von Menschen eine bestimmte Aufgabe und filmt sie bei der Ausführung. Er lässt beispielsweise neun Friseure gleichzeitig an einem Haarschnitt arbeiten, lässt fünf Pianisten zusammen an einem Klavier spielen oder fünf Töpfer ein Gefäß formen. Die zweite Methode besteht in experimentellen kollektiven Handlungen. Dabei werden so „prekäre Aufgaben“ ausgeführt, wie mit anderen zusammen träumen und dann eine kollektive Geschichte schreiben, zusammen Tee trinken, aus dem Stadtzentrum in die Vororte gehen oder über den eigenen Namen sprechen, während man Lebensmittel aus Notpaketen isst.
Koki Tanaka hat die Ergebnisse (Filme) beziehungsweise Relikte dieser Experimente mit nach Venedig gebracht. Für ihre Präsentation nutzt er recycelte Elemente der Ausstellung zur letzten Architekturbiennale, bei der im japanischen Pavillon Pläne für Neubauten im Katastrophengebiet vorgestellt worden waren. In ihrer Gesamtheit kann die Schau als Metapher für die kollektive…