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Titel: 55. Biennale Venedig · von Susanne Boecker · S. 274 - 275
Titel: 55. Biennale Venedig , 2013

UNGARN: Zsolt Asztalos – Fired but Unexploded
Kommissar: Kunstahalle (Art Hall)
Kuratoren: Gabriella Uhl
Ort: Pavillon in den Giardini

Jede Bombe hat ihre eigene Geschichte. Wobei es grundsätzlich zwei Typen gibt: Bomben können explodieren und so ihre Rolle als Objekte der Zerstörung erfüllen. Dann finden sie Eingang in Geschichtsbücher und in die persönlichen Geschichten, die innerhalb der Familie weitererzählt werden. Oder aber die Bomben explodieren nicht. Dann bleiben sie erhalten, stecken als lauernde Gefahr im Boden. Werden sie gefunden, müssen sie entschärft werden. Dann gibt es sie immer noch. Als nicht funktionierende Objekte erinnern sie uns an Konflikte und Kriege.

ZSOLT ASZTALOS hat sich auf die Suche nach diesen nicht mehr funktionierenden Kriegsgeräten begeben. Für ihn sind es Symbole der Gnade, der Bedrohung, des Gedenkens. In seinen Videoinstallationen spürt er diesen verschiedenen Bedeutungsebenen nach. Er präsentiert jede Bombe liegend vor neutralem, hellen Hintergrund. Ein Soundtrack mit Alltagsgeräuschen wie Geschirrspülen, Radioklängen, Vogelgezwitscher oder Gottesdienst begleitet die rund 4-minütigen unbewegten Bilder. Im zentralen Pavillon sind Videos von „Unexploded Locations“ zu sehen, also den Orten, an denen die Bomben theoretisch hätten explodieren sollen.

http://www.fired-but-unexploded.com/

http://www.asztaloszsolt.com/


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