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Titel: Documenta IX · von Jan Hoet · S. 292 - 307
Titel: Documenta IX , 1992

Ein Rundgang: Fridericianum
Kommentiert von Jan Hoet, Fotos: Dieter Schwerdtle

Ulrich Meisters Texte sind ernste, begleitende Poeme. Er ist nicht ironisch – deutsche Kunst ist selten ironisch. Es ist eine ernsthafte Beobachtung des Kleinen. In einer Welt, wo das Kleine nur als Teil des Gesamten gilt. Seine Beschreibungen sind behutsam und beschützend. Er löst sich völlig von den Gegenständen, bezieht sich in keiner Form auf den Funktionszusammenhang. Mit seiner Sensibilität-erreicht er eine völlig andere Ebene.

Die Fotos von Thomas Ruft sind mit einer Technik gemacht, die während des Golfkriegs benutzt wurde. Aber es sieht aus wie Voyeurismus;.

Es ist ein Tisch über Observation, Wahrnehmung. Diesen Tisch hat Hermann Pitz in seinem neuen Atelier vorgefunden. Und ihn als einen Ansatz für seine Kunst genommen. Die hintereinander gestellten Objekte sind mit ihren verschiedenen Materalien Wahrnehmungsmodelle. Das blaue Glas vor dem Fenster filtert das Licht und verweigert den direkten Durchblick nach außen. Zudem entsteht auch eine farbige Verbindung mit dem Blau seiner Fotografien.

Marcel Maeyer erzählt die Geschichte des unbekannten Pierre Lepennec, ein Maler von fast 75 Jahren, der Leuchtturmwärter war. Er malte immer nur seinen Leuchtturm, ein Bild nach dem anderen. In Briefen an seine Geliebte erzählt er von seinen Schwierigkeiten als Künstler in dieser Welt, in dieser Phantasie-Welt: “Chère Marie, tout mon amour pour toi et tout ton amour pour moi. Je me sens quand même assez seul ici au phare… J’ai la sensation d`etre projeté dans un gouffire etce gouffre de l’art, quoique grandiose, est surtout terrifiant.” Phantastisch, nicht? Diese Einsamkeit des Künstlers.

David Hammons:…

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