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Ausstellungen: Vaduz · von Dieter Buchhart · S. 459 - 461
Ausstellungen: Vaduz , 2005

Dieter Buchhart
Faites vos jeux! Kunst und Spiel seit Dada

Und das Problem partizipatorischer Werke in Ausstellungen
Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz, 10.06.05 – 23.10.05

Das Spiel ist heute ein grundlegendes Element unserer Spaßgesellschaft. Hat doch der Homo ludens alle Bereiche des Lebens und des Alltags erobert und neben dem Homo sapiens und dem Homo faber seine Position gesichert. Von klassischen Brettspielen, Realtainment wie “Big Brother”, Erlebnisparks, Rätsel- und Gewinnspielen bis hin zu interaktivem Fernsehen, Internet- und Computerspielen reicht die schier endlose Palette an spielerischen Vergnügungen. Ein reizvolles künstlerisches Betätigungsfeld, wie unter anderem die zwei eben zu diesem Thema erschienenen Bände des Kunstforums International belegen. Auf die Bedeutung der fruchtbaren Beziehung von Kunst und Spiel haben in den letzten Jahren neben theoretischen Abhandlungen bereits auch einige Ausstellungen aufmerksam gemacht. Nun hat sich Nike Bätzner in einer von ihr kuratierten, umfangreichen Schau im Kunstmuseum Liechtenstein die Aufgabe gestellt, der “spezifischen, strukturellen Verbindung der Kunst des 20. Jahrhunderts zum Spiel” nachzugehen.

“Faites vos jeux!” setzt beim Dadaismus an, der als künstlerische, literarische und politische Bewegung mit internationaler Verbreitung radikal antibürgerlich ausgerichtet war und mit den bisherigen künstlerischen Traditionen zu brechen suchte. Obwohl die historische Avantgarde einen Bruch mit dem bisherigen Regelkanon und die Teilhabe der BetrachterInnen anstrebte, bedeutet die doch einigermaßen breite Auseinandersetzung mit der Dada-Bewegung auch die Gefahr der Beliebigkeit. Denn es greift zu kurz, Dada auf “eine karnevalistische Erweiterung des Kunstbegriffes” zu reduzieren, waren doch die um den Dichter und Theaterregisseur Hugo Ball gruppierten Künstler “angeekelt von den Schlächtereien des Weltkrieges 1914” wie sich…



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