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Magazin: Messen & Märkte · S. 295 - 295
Magazin: Messen & Märkte , 1986

Forum Zürich

Auf dem Weg zum Akademismus

HARRY ZELLWEGER

Aus aller – oder doch vieler Herren Länder haben die Veranstalter des zweiten internationalen Zürcher Kunstforums Galeristen einfliegen lassen, in dem offensichtlichen Bemühen, den finanzstarken, aber kunstfeindlichen und konservativen Galerienplatz Zürich aufzuwerten: 12 aus USA, 16 aus Deutschland, 12 aus Italien, 6 aus Frankreich, je 4 aus den Benelux-Staaten, Österreich und Großbritannien, und einen aus Schweden (5 Galeristen stammen aus der Schweiz). Ein exklusiver Club also, zu dem nur Zugang erhält, wer über beste Referenzen verfügt (was nicht notwendig mit Kunst gleichzusetzen ist): Bischofberger aus Zürich, Crone aus Hamburg, Schafrazi aus New York, Del Naviglio aus Mailand, Insam aus Wien usw. – Kunst ist ein Geschäft. Und da letztes Jahr dieses Geschäft (zwei Tage nach der Kölner Kunstmesse!) nicht so gut lief, mußte man sich heuer etwas einfallen. lassen. Man bot also 7 Schweizer Kunsthallen und Kunstmuseen auf, uneigennützig ihre Arbeit darzustellen, bot 12 internationalen Kunstzeitschriften die Gelegenheit, für sich und ihre Kunst zu werben, veranstaltete mit international renommierten Kritikern (unter Leitung von Martin Kunz) Gespräche am Rundentisch und legte einen Katalog auf, von dem es im Pressetext hieß, daß er neben »Angaben zur Messe die auf Wunsch der Messeleitung eigens von den Künstlern geschaffenen Porträts der 60 ausstellenden Galerien« enthalte und damit »ein Beweis für die Vitalität von Ausstellern und Messe« zugleich liefere. (sic)!

Zu sehen gab es dennoch nicht viel Neues: nicht bei den Amerikanern, nicht bei den Deutschen, nicht bei den Italienern und schon gar nicht bei den Franzosen und Briten. Einzig…

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