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Titel: Kunsturteil · von Roland Schappert · S. 57 - 58
Titel: Kunsturteil , 2015

Christian Nagel

Galerist

Christian Nagel, geboren 1961 in München. Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie an der Ludwig Maximilians-Universität-München. 1986–1988 Leitung der Galerie Christoph Dürr, München. 1990 Eröffnung der Galerie Christian Nagel, Köln. 2002 Eröffnung der Galerie Christian Nagel, Berlin. Seit 2013 Galerie Nagel Draxler, Köln/Berlin (in Partnerschaft mit Saskia Draxler).

Roland Schappert: Wird heute weniger oder anders reflektiert über Kunst der Gegenwart als vor fünfzehn Jahren?

Christian Nagel: Also generell würde man glauben, dass heute weniger über Kunst reflektiert wird als in den 90er Jahren, da der Markt und das Ausstellungswesen dominieren. Ich bin mir aber sicher, dass das Gegenteil der Fall ist. Die inflationäre Ausbreitung von Kunst, Ausstellungen, Markt und Messen hat auch die Reflexion über Kunst beschleunigt und vermehrt. Längst sind es nicht mehr einige wenige Chefinterpreten, die das Zepter in der Hand halten, sondern tragen weltweit viele Beteiligte zu einem Diskurs bei, der allerdings nicht mehr einfach überschaubar ist.

Haben sich also in diesem Zeitraum das Denken und Urteilen über zeitgenössische Kunst nicht wesentlich verändert, nur beschleunigt?

Wahrscheinlich sind es immer mehr oder weniger die gleichen Bedingungen, die unter anderen Umständen diskutiert werden.

Stichwort „Globalisierung“: Was bedeutet das für die Frage nach Kriterien und Qualitätsmerkmalen im Ausstellungsbetrieb und bei der Kunstvermarktung sowie Sammlungsaufbau?

Darüber könnte man, und einige haben es bereits, ein Buch schreiben. Auffällig ist, dass trotz Globalisierung im Zentrum als auch in der Peripherie mit gleichen Mitteln und ähnlichen Antworten gearbeitet wird. Der Ausstellungsbetrieb hat sich, wie bereits erwähnt immens vergrößert, und auch der Kunstmarkt findet mittlerweile dort statt, wo es ihn…

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von Roland Schappert

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