Ann-Katrin Guenzel
Genese DADA
»100 Jahre Dada Zürich«
Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen, 14.2. – 10.7.2016
Die offizielle Geburtsstunde von Dada war vor 100 Jahren, am 5. Februar 1916. Damals tat sich inmitten der Kriegswirren auf dem Boden der neutralen Schweiz eine Gruppe junger Künstler um Hugo Ball und Emmy Hennings zusammen, um provokativ gegen „den Wahnsinn der Zeit“, bestehende Konventionen und gegen den bürgerlichen Geschmack anzugehen. Dem Ersten Weltkrieg entkommen, überfielen sie das Publikum mit ihrem Protest, den sie bewusst einsetzten, um damit unkonventionell und formlos eine neue Mischung aus Theater, Literatur, Tanz und Musik als humorvolle, aber durchaus ernstgemeinte Gesellschaftskritik zur Sprache zu bringen. Auch Hans Arp und Sophie Täuber-Arp waren Teil der Gründungstruppe und so nimmt das arp museum das Jubiläum zum Anlass, einen Einblick in das damalige Geschehen zu gewähren.
Dreh- und Angelpunkt war zunächst das Cabaret Voltaire in der Spiegelgasse 1 in Zürich. Es entstand als ein Forum für die Ideen der beteiligten Künstler. Der Mythos um die gar nicht so einheitliche Gruppierung, welche sich wenig später schon spaltete und in verschiedenen Städten unterschiedliche Schwerpunkte setzte, wurde in den hier stattfindenden Soireen der Dadaisten konstituiert. Es handelte sich beim Cabaret Voltaire um eine Art Künstlerkneipe mit einer kleinen hölzernen Bühne, auf der Verse rezitiert, getanzt, Bilder ausgestellt, Ideen verkündet und Sketche dargeboten wurden. Anliegen der dadaistischen Künstler war es, mit einer neuen Sprache aufzurütteln, den Alltag durcheinander und einen geistigen Prozess in Gang zu bringen, der zu einem Infrage stellen bestehender Verhältnisse führte. Dieser Weg führte nicht selten…