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Kunstforum-Gespräche · von Peter Funken · S. 354 - 355
Kunstforum-Gespräche , 2011

Goldrausch Künstlerinnenprojekte Berlin – eine Erfolgsgeschichte und kein Ende?

Interview mit Hannah Kruse und Birgit Effinger
von Peter Funken

Peter Funken: Goldrausch wurde im Sommer 1989 als Professionalisierungsprojekt für Künstlerinnen gegründet und geht nun ins 21ste Jahr. Birgit und Hannah, ihr leitet Goldrausch seit 2004 zusammen, wart also nicht von Anbeginn dabei – dennoch – könnt ihr berichten, wie es zu dem Projekt kam, wie es sich entwickelte, was sich seit den Anfängen bis heute verändert hat?

Hannah Kruse: Das Projekt entstand in einem Berlin, dessen Kunstöffentlichkeit noch überschaubar war, wo praktisch kein Markt für Gegenwartskunst existierte. Umso wichtiger waren Institutionen und öffentliche Ausstellungsräume. Dort waren Künstlerinnen kaum vertreten. Goldrausch setzte also auf Hilfe zur Selbsthilfe: Künstlerinnen machten sich zu Sachwaltern ihrer Karrieren, gemäß der Maxime, was man nicht selbst tut, macht keiner für einen – der bewusste Abschied vom Traum des Entdeckt-Werdens. Bis heute ist das Ziel, Werke von Künstlerinnen genauso präsent zu machen, wie die ihrer männlichen Kollegen. Verändert hat sich die Internationalität der Kunstszene – damit werden die Anforderungen an Künstlerinnen deutlich höher. Künstlerinnen behaupten sich heute immer besser, bis zu einem gewissen Grad, aber die alten Vorbehalte haben Beharrungskraft. Die Aufmerksamkeitsökonomie ist viel knapper geworden – das nimmt der Kurs auf.

Birgit Effinger: Strukturell gesehen hat sich nicht viel verändert, die Werke von Künstlerinnen in Museen und Sammlungen sind nach wie vor in der Minderzahl. Auf dem Kunstmarkt finden sich nur wenige Frauen unter den Spitzenverdienern. Persönliche Netzwerke sind enorm wichtig. Unsere Kurse sind kürzer und intensiver geworden und…


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