Haus am Waldsee
Krumme Lanke, Endstation der U3. Von hier sind es nur noch wenige Schritte bis zum Haus am Waldsee. Erbaut in den Jahren 1922/23 für den Fabrikanten Hermann Knobloch nach Entwürfen des Architekten Max Werner im englischen Landhausstil, wechselte das Haus mehrmals die Besitzer. 1945 dann wurde hier eine Erfassungsstelle des Bezirksamtes für in Zehlendorf ansässige Künstler eingerichtet, im Januar 1946 fand eine Ausstellung mit Werken von Käthe Kollwitz und Ewald Vetter, später vor allem von den zuvor als „entartet“ gebrandmarkten Künstlern statt. Seither ist das Haus am Waldsee mit der großzügigen Parkanlage und dem direkten Zugang zum Zehlendorfer Waldsee Berlins südlichster Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst.
Hier beginnt der Rundgang durch die 8. Berlin Biennale. Noch heute ist die ehemals private Nutzung des Hauses unübersehbar in der Anlage der Räume, den vielen Türen und Fenstern. Gaitán stärkt diese Situation noch einmal, indem er gleich im ersten Raum eine „Privatsammlung“ platziert. Es ist seine eigene, kleine Schau, in der teilweise KünstlerInnen der Biennale wie Tonel, Leonor Antunes oder Anri Sala vertreten sind, teils aber auch Gastauftritte von Jimmy Durham, Angela Bulloch oder Monica Bonvicini. Zwar sind auf kleinen Schildern die Werke ausgewiesen, die Zuordnungen gelingen allerdings nur über Wiedererkennung oder Materialien und Titel. Damit will Gaitán das Thema der privaten Interessen im Unterschied zu den ethnologischen Sammlungen in den Museen Dahlem betonen. Zugleich schlägt dieser Teil durch die gewählten Werke eine Brücke zu den beiden anderen Biennale-Orten.
Auch in den sieben Installationen werden die verschiedenen Zugänge zur Kultur – geprägt von privaten,…