KW Institute for Contemporary Art
Seit Beginn der Berlin Biennale sind die Räume der ehemaligen Marinefabrik zentraler Ausstellungsort und Hauptquartier der Veranstaltung. Heuer sind hier Beiträge von 18 KünstlerInnen zu sehen. Von jenem Prolog, der bereits im Januar begann, ist zudem noch Zachary Cahills Wand „WELIVETHEMAGIC“ aus seinem Projekt „USSA Wellness Center“ übrig. Auch Andreas Angelidakis „Crash Pad“-Raum im Vorderhaus bleibt bestehen und dient während der gesamten Biennale als Ruhe- und Diskussionszone. Eine kleine Änderung allerdings veranlasste Juan Gaitan: der Haupteingang ist versperrt.
Wir betreten das Ausstellungsgebäude durch den Nebeneingang und werden in David Zink Yis (geboren 1973 in Lima, lebt in Berlin) 2-Kanal-Installation „The Strangers“ (2014) geleitet. Drei Wochen lang filmte Zink Yi in einer 5000 Meter über Meeresspiegel liegenden Silbermiene im peruanischen Ayacucho. In langen Einstellungen und lautem O-Ton beobachten wir Arbeiter beim mühsamen Abbau der Steine. Geschützt mit einem Helm mit seitlichen Luftöffnungen und dicken Brillen, schlagen sie mal nur mit langen Stangen, dann mit lärmendem Bohrer gegen den Stein, bis endlich kleine Stücke abbröckeln. Zink Yi kontrastiert diese Aufnahmen mit stillen, meditativen, wunderschönen Bildern der pittoresken Steinlandschaft dieser Region. Unter Tage laut, mühsam und zerstörerisch, über Tage friedlich, uralt, unberührt – krasser kann man den Wahnsinn unserer Welt kaum darstellen.
Gleich anschließend werden wir in Santu Mofokengs Beitrag (geboren 1956 in Johannesburg, lebt dort) über Landaneignung und rücksichtslose Regulierungen konfrontiert. Mofokeng begann als Straßenfotograf, dokumentierte später die Befreiungskämpfe der schwarzen Bevölkerung gegen die Apartheid und das Leben in den Townships und gilt heute als einer der wichtigsten südafrikanischen Künstler…