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Ausstellungen: Berlin · S. 295 - 295
Ausstellungen: Berlin , 1988

Thomas Wulffen
Heinz Emigholz

Galerie Zwinger, 29.4.-4.6.88

Seine Bildwelten werden zwischendurch zu Filmen, obwohl diese Filme auch die Bildwelten verändern. Die Filme erinnern nur noch an Erzählstrukturen, sie sind die Vorstufe dazu oder Überbleibsel. Die Zeichnungen wurden 1984 unter dem Titel ‘Die Basis des Make-Up (I)’ veröffentlicht (Die Republik 68 – 71). Sie sind gedacht und sollen sich ausbauen zu einer Bildenzyklopädie des ausgehenden XX. Jahrhunderts. Ihre Formensprache entspricht diesem Anspruch: Sie scheint einem Bildwörterbuch oder einem Technik-Lexikon für Kinder entnommen zu sein. Die Welt in den Zeichnungen von Heini Emigholz aber fügt sich nicht zu einem übersichtlichen Ganzen. Scheinbar Disparates steht nebeneinander oder überlappt sich, wobei die überlappende Form durchsichtig gestaltet ist. Jedes Element in diesem Bildkosmos kann erklärt werden, einerseits im Kontext zu den anderen Elementen, andererseits für sich. Die einzelnen Elemente gehen auf eine memorative, rezeptive und sammelnde Arbeit des Künstlers zurück, die die Jahre 1974 -1983 erfaßte und in Notizbüchern niedergelegt wurde. Der Film ‘Die Basis des Make-Up (II)’ bildet diese Seiten ab. Mehrere Arbeiten aus dem Bildzyklus beherrschten die eine Seite der Galerie Zwinger zu der Ausstellung von Heinz Emigholz. Den Raum beherrschte die Installation ‘Der Untergang der Bismarck’. Eine Kommode, Typ Gelsenkirchener Barock, versinkt im Boden der Galerie. Die Grundfläche dieses Ereignisses wird durch einen Teppich bestimmt, der selbst wieder durch ein viereckiges Kordelquadrat vorm Betreten des Publikums gesichert wird. Die Parallelität von ursprünglichem Ereignis, das als Titel dient, und abgebildetem Ereignis und dessen Bedeutung tritt allzu deutlich zutage: Mit dem Untergang des größten Schlachtschiffes des…


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