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Ausstellungen: Köln · von Ann-Katrin Günzel · S. 348 - 351
Ausstellungen: Köln , 2009

Ann-Katrin Günzel
Jonas Mekas

Museum Ludwig 8.11.2008 – 1.03.2009

And life goes on sagt Jonas Mekas wiederholt in seinem tagebuchartigen Film „Walden“ (1968), der aus Sequenzen seines Alltags besteht, die er hierfür erstmals filmisch zusammengefasst und zu einer series of personal notes on events, people (friends) and Seasons (Nature) archiviert hat. Er zeigt damit ein Portrait seines Lebens und der New Yorker Avantgarde-Szene der 1960er Jahre. Untermalt ist das ganze mit (Strassen-)Geräuschen und Musik, welche zum Teil von der Band The Velvet Underground stammt, deren gemeinsamer Auftritt mit Andy Warhol beim „Annual Dinner of the New York Society for Clinical Psychiatry“ einen Baustein der losen Folge von Ereignissen bildet, die Mekas in den Jahren von 1964 bis 1968 aufgenommen hat.

Es sind kurze, fragmentarische Notizen über sein Leben, an denen Mekas den Zuschauer teilhaben lässt: an Erinnerungen der Besuche von Freunden und Künstlerkollegen, gemeinsame Erlebnisse, den Sommer im Central Park, den Wechsel von Sonnenschein, Herbstlaub und Schnee bei Spaziergängen, windige Landschaften und grandiose Ausblicke auf Ausflügen und Reisen. Mit diesem Tagebuch-Stil, den er in Variationen fortsetzt, hat er etliche Künstler und Filmemacher beeinflusst und ist gar zum sog. Godfather des New American Cinema, das sich dem lebendigen, ungeglätteten Experimentalfilm verschrieben hat, erkoren worden.

Mit der Ausstellung „Jonas Mekas“, die von Barbara Engelbach gemeinsam mit dem Künstler kuratiert wurde, ermöglicht das Museum Ludwig einen Einblick in das weitreichende Schaffen des Filmemachers, Poeten, Kritikers und Herausgebers. Es ist seine erste Einzelausstellung in Deutschland, dem Land, durch das Jonas Mekas (*1922 in Semeniskiai, Litauen) von 1944…


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von Ann-Katrin Günzel

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