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Ausstellungen:: Zürich · von Edgar Schmitz · S. 386 - 387
Ausstellungen:: Zürich , 2008

Edgar Schmitz
Liam Gillick

»Three Perspectives and a Short Scenario«

Witte de With, Rotterdam, 19.1.- 24.3.2008
Kunsthalle Zürich, 26.1.- 30.3.2008

Die Bestandteile müssten eigentlich vertraut sein. Es gibt eine MDF Konstruktion, die Ausstellungsräume durchteilt und Zonen angibt, die als Angebote vorerst leer stehen. Es gibt vitrinentischartige Riesenkuben, in denen sich Bücher und Plakate der letzten Jahre ablagern, und dann natürlich den Film der vielleicht gar keiner mehr ist, eine Animation mit Arbeitsansichten der letzten zwanzig Jahre, über die sich die Geschichte der Wiederbesetzung einer nachutopischen Fabrik schreibt. In der Geschichte und dem Raum das, was in dieser Mischung nur Gillick so gut kann: Atmosphärisches und viel sonstig Unklares, das sich immer nur darin präzisiert, wie es jeweils vorkommt. (In einem seiner Texte hat er einmal eine Getränkekarte beschrieben, auf der jemand für Wodka-Tonic und für Gin-Tonic je eigene Fotos gemacht habe, obwohl doch für beide auch das gleiche Foto genügt hätte.) Dass sich die Arbeiten immer vor allem in ihrer Selbstinszenierung verfestigen und dabei immer neu ausufern, liegt nicht zuletzt daran, wie zerfranst die Anbindungen der Arbeiten untereinander und an ihre Situationen und Milieus angelegt sind, und dass sich dabei nicht mehr entknoten lässt ob die Geschichte von der Fabrik, die da auseinander genommen und wieder zusammengebaut wird, die nachutopisch zerlegt und neo-liberal wieder funktionstüchtig gemacht wird, ob also diese Geschichte doch noch allegorisch zu lesen ist oder schon lange nicht mehr, ob es hier noch um künstlerische Produktion geht oder stattdessen um das Erzählen von Geschichten, die Unterscheidungen von Kunst und anderem schon…


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