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Gespräche mit Kunstvermittlern: documenta · von Vitus H. Weh · S. 456 - 457
Gespräche mit Kunstvermittlern: documenta , 1996

Nachricht aus dem documenta-Labor

VITUS H. WEH SPRACH MIT NICOLAUS SCHAFHAUSEN, CATHERINE DAVIDS »BERATER FÜR JUNGE KUNST«

Nicolaus Schafhausen (Jg. 1965), früher Künstler/Kunsthistoriker und Mitbetreiber der Galerie Lukas&Hoffmann (Berlin/Köln), ist seit Ende 1994 künstlerischer Leiter des Künstlerhauses Stuttgart.

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V.H. W.: Wie sehen die Aufgaben eines Beraters für junge Kunst aus?

N. Sch.: Ich stelle Frau David anhand von Dossiers Künstlerinnen und Künstler, aber auch Kunstsysteme vor. Natürlich stelle ich nicht nur vor, mit was ich – z. Zt. im Künstlerhaus Stuttgart – ohnehin arbeite, sondern auch Referenzen und Inhalte der “Kunst”, welche sich in den letzten Jahren als maßgeblich für deren Weiterentwicklung ergeben haben. Es gab ja bei jeder documenta kuratorische Berater. Diesmal gibt es neben mir zusätzliche Berater und Arbeitsgruppen für andere künstlerische Bereiche wie Film, Theorie u.a.

Wie wird über Ihre Vorschläge entschieden?

Es gibt viele Diskussionen über die einzelnen Positionen. Entschieden wird, was meine Beratung betrifft, noch nichts, und was wir im einzelnen reden, kann und möchte ich nicht sagen, da Frau David sehr diskret arbeitet und – wie Sie wissen – die Öffentlichkeit in dieser noch sehr prozessualen Arbeitsphase ausschließt.

Gerade über diese undurchschaubare Arbeitsweise sind viele verwirrt.

Ich kann die Struktur ihrer Arbeitsweise schon nachvollziehen. Für mich als Berater, der es gewohnt war, anders zu arbeiten und zu entscheiden, eröffnen sich da ganz andere Herangehensweisen an das Ausstellungsmachen. Natürlich ist Frau David die Person, die entscheiden wird, was auf der nächsten documenta passiert.

Was heißt für Sie junge Kunst?

Junge Kunst, also Künstlerinnen und Künstler, die ihre Arbeit in den letzten Jahren aufgenommen haben,…

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