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Ausstellungen: Wien · von Ursula Maria Probst · S. 275 - 276
Ausstellungen: Wien , 2016

Ursula Maria Probst
One, No One and One Hundred Thousand

Kunsthalle Wien, 19.2. – 22.5.2016

Was verstehen wir heute unter der Figur des Kurators, der Kuratorin? Wie können neue Formate des Kuratierens, eine neue Interpretationsartistik durch direktes Einbeziehen der AusstellungsbesucherInnen als AkteurInnen entwickelt werden? Wo liegt das Potential der Kunst in der Aktivierung anregender, querdenkerischer, kreativer Prozesse des Handels? „Es ist nicht wichtig, wie Kunst aussieht, sondern wie sie benutzt wird.“ Diesem Statement des Künstlers Franz West, der in seiner Ausstellung „Autotheater“ (2009), die BesucherInnen zum Mitmachen und nackt Ausziehen einlud, stellt der Kurator von „One, No One and One Hundred Thousand“ Luca Lo Pinto weitere Statements des Philosophen Jacques Rancière und des Situationisten Guy Debord gegenüber, die sich gegen einen passiven Voyeurismus im Umgang mit Kunst wenden und eine aktive Teilnahme von jedem fordern. Literarische Methoden der Gruppe Oulipo und deren Konzept der „Werkstatt für Potentielle Literatur“ durch die Entwicklung mathematischer „Strukturen“ als Inspiration für künstlerische Prozesse übersetzt Luca Lo Pinto in den Ausstellungskontext. Das Buch „Hunderttausend Milliarden Gedichte“ von Raymond Queneau, das dazu anregt, durch Neukombinationen von Sonetten 100 000 000 000 000 Gedichte zu verfassen, zieht Luco Lo Pinto als Manifest heran, ebenso wie ein Statement von Marcel Broodhaers laut dem eine Ausstellung viele Möglichkeiten enthält, die es zu erforschen gilt.

„One, No One and One Hundred Thousand“ ist als Maschine für durch gewillte BesucherInnen entwickelte Settings konzipiert. Die Anleitung bzw. Gebrauchsanweisung dazu stellt klar, dass diese jeweils nur von einer Person arrangiert werden können, dass es weder…


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von Ursula Maria Probst

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