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Ausstellungen: Stuttgart · von Justin Hoffmann · S. 368 - 368
Ausstellungen: Stuttgart , 2003

JUSTIN HOFFMANN
Ort des Gegen

Künstlerhaus Stuttgart, 12.6. – 26.7.2003

Liest man den Ausstellungstitel, fragt man sich verwundert, wie ein Ort überhaupt gegen etwas sein kann? Vielleicht in dem Sinne, dass eine Stelle in ein Gefüge nicht hineinpasst, dass es eine Störung in einer funktionierenden Struktur gibt und damit vielleicht zum Ausgangspunkt von Widerstand wird. Dieser Ort ist wie eine Plattform, die nie ganz neutral ist, aber doch erst mit Inhalt gefüllt werden muss. Vielleicht ist darunter aber auch jener Moment zu verstehen, in dem man hinter die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse blickt, einen Riss wahrnimmt wie die Protagonisten in den Filmen The Truman Show oder Matrix.

Der Ausdruck “Ort des Gegen” bezieht sich auf ein Konzept der Hamburger Künstlerin Annette Wehrmann, das zunächst als Beitrag des utopischen Stadtentwurfs von Inga Svala Thorsdottirs entstanden ist, sich dann aber schnell verselbstständigte. Beide Projekte werden im Künstlerhaus Stuttgart vorgestellt. Für Wehrmann sind “Orte des Gegen” zweckfreie Räume, vergessen und unnütz: “Halden an Zeit und Langeweile, Überfluss und Abfall”. Das können Räume unter Brücken sein, aber auch Parkplätze oder Wasteland. Man kann sie in jeder Stadt finden, wobei die Künstlerin erstaunlicher Weise eine Häufigkeit von Imbissbuden in der Nähe dieser Stellen registriert. Mit Zeichnungen und Fotos bildet sie diese Orte und die darauf stattfindenden Aktivitäten ab. Gerade ihre Papierarbeiten der letzten zwei Jahre zeichnen sich durch einen individuellen Stil, Einfallsreichtum und Witz aus. Angeregt zu diesem Thema hat sie eine Stelle am Hamburger Holzhafen, als sie an einer Backsteinmauer ein Graffiti mit dem Wort “Nein” entdeckte. Danach…


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