Philipp Kaiser gab im Februar 2014 die Leitung des Museums Ludwig in Köln auf und nannte dafür offiziell private Gründe: seine Familie habe sich in Köln nicht wohl gefühlt und sei bereits in die USA zurück gekehrt. Gegenüber dem Boulevardblatt „Express“ rechnete Kaiser aber auch mit der Stadtverwaltung ab: außerplanmäßige Ausgaben in Höhe von 788.000 Euro für unvorhergesehene Reparaturen und gestiegene Energiekosten soll das Museum Ludwig bis 2016 an die Stadtkasse zurückzahlen. Kaiser empfand es als „Wahnsinn“, dass das städtische Unternehmen „Rheinenergie“ die Strompreise erhöhe und somit mehr Geld verdiene, er aber als Museumschef dann die Mehrkosten zurückzahlen solle. Wer als Insider die Schwerfälligkeit der Kölner Kultur- und der Liegenschaftsverwaltung kennt, der wundert sich allerdings nicht über derlei paradoxe Usancen im kommunalen Gebäudemanagement. Schon vor Monaten hatte sich Philipp Kaiser in einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger über die aufgeblähte Verwaltung beklagt: „In diesen Büros voller Computer und Drucker mit diesen ganzen Dienstwegen und Dokumenten, die man mitzeichnen muss, wird das Geld verblasen. Wir müssen diese destruktiven Prozesse entschlacken.“
Katia Baudin, bislang stellvertretende Direktorin am Kölner Museum Ludwig, hat nach dem Weggang des Direktors Philipp Kaiser kommissarisch die Museumsleitung übernommen, bis ein neuer Direktor gefunden ist. Die Kunsthistorikerin schrieb ihre Masterarbeit über Otto Dix an der Pariser Sorbonne und ist seit 2008 am Museum Ludwig. 2010 kuratierte sie die Triennale für Kleinplastik in Murska Sobota (Slowenien).
Catherine David, als Leiterin der Documenta 1997 international bekannt geworden, übernimmt den Posten der Vize-Direktorin am Pariser Centre Pompidou. In ihrem neuen Samt ist sie vor…
