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Ausstellungen: London · von Edgar Schmitz · S. 297 - 299
Ausstellungen: London , 2015

Edgar Schmitz
Ruth Ewan

»Back to the Fields«
Camden Arts Centre, London, 30.1. – 29.3.2015

Eine Frage mit der Revolution ist natürlich vor allem, wie sie sich abspielt, was sich durch sie letztlich wirklich verändert, welche Verteilungen sie in Frage zu stellen in der Lage ist. Eine weitere Frage ist, was davon als nachhaltige Veränderung übrig bleibt, und wie sich die Revolution als Umverteilung gesellschaftlicher Verhältnisse historisch in den weiteren Verlauf einschreibt.

Aber auch wenn sich damit Kriterien profilieren lassen, an denen das Revolutionäre sich als historisch quantifizierbare Größe abzeichnet, hat sich mittlerweile natürlich die Erkenntnis durchgesetzt, dass das empirische Nachleben radikaler Umgestaltungsentwürfe immer nur eine Facette des Spektrums darstellt. Je mehr sich der Fokus auf das Ereignis selbst einschießt, desto weniger ist das Nachleben als notweniger Maßstab aufrechtzuerhalten. Einerseits, weil das, was im Revolutionären Moment möglich wird, als Realität selbst wahr- und ernstgenommen werden muss (Das wäre das Revolutionäre als erfahrene Realität und als intensivierte Weltnähe). Und anderseits, weil sich im revolutionären Projekt symbolische wie auch realpolitische Umstrukturierungen anlegen lassen, von denen sich wiederum nur vereinzelte Fragmente je empirisch auswerten lassen. In der Umorganisierung des täglichen Umgangs mit Welt, der radikalen Umformatierung sämtlicher Parameter von Realität, lassen sich das symbolische und das Empirische nie auseinander dividieren.

Der Kalender, mit dem in Frankreich von 1795-1803 der Jahresablauf umbenannt und umorganisiert wurde, ist ein solches revolutionäres Projekt: alle religiösen und royalistischen Verweise wurden entfernt, Abläufe und Benennungen rationalisiert, an jahreszeitliche und an landwirtschaftliche (Produktions-)Abläufe gekoppelt, das Dezimalsystem wurde weitgehend eingeführt bzw. durchgehalten.

So, wie Ruth Ewan…



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