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Ausstellungen: Hannover · von Rainer Unruh · S. 306 - 307
Ausstellungen: Hannover , 2008

Rainer Unruh
The Absence of Mark Manders

Kunstverein Hannover, 16.10. – 25.11.2007

Alle seine Werke, sagt Mark Manders, gehörten zusammen. Sie seien ein Selbstporträt, an dem er kontinuierlich arbeite. Ein Porträt als Abfolge von Räumen, in denen Schornsteine aufragen, archaische Torsi aus Lehm auf dem Boden liegen und eiserne Leitungen zu Teebeuteln führen.

Wir sind es gewohnt, Bücher und Bilder zu lesen. Wir kennen die Prinzipien, nach denen Giotto seine Fresken malte und Thomas Mann seine Romane schrieb. Wie aber liest man ein Werk, dessen Semantik skulptural, dessen Syntax architektonisch und dessen Kontext biographisch ist?

Man hält sich an das, was man sieht, sucht nach Elementen, die sich wiederholen, und nach Regeln, die sie verknüpfen. Es ist der Blick eines Archäologen, der durch die Relikte einer fremden und zugleich vertrauten Kultur schreitet. Im ersten Raum fällt er auf ein von zwei Glasscheiben begrenztes Sandfeld. Es ruht auf einer Holzplatte, die sich rund einen Meter über dem Boden erhebt. Auf dem Sand liegt eine symmetrische Figur mit zwei runden Formen, die durch ein Rechteck verbunden sind. Aneinandergelegte Stifte, Holzstücke und Wäscheklammern bilden die Umrisse der Gestalt, die wie ein Mensch ohne Arme und Beine aussieht, dessen Oberkörper entlang einer horizontal verlaufenden Achse gespiegelt wurde. Dieses „Field Fragment“ (2005-2006) variiert eine andere Arbeit, „Inhabited for a Survey (First Floor Plan from a Self-Portrait as a Building)”, mit der Mark Manders 1986 zum ersten Mal eine Form für die Idee gefunden hat, die bis heute sein Werk bestimmt: sein Leben bzw. die von seinem realen Leben…


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