Über das Nomadisieren der Formen
Heinz-Norbert Jocks im Gespräch mit Georg Schöllhammer
Georg Schöllhammer ist Herausgeber der documenta 12 Magazine. Zudem war er von Roger M.Buergel beauftragt, eine Art Suchmaschine zu erstellen. Daraufhin reiste er um die Welt, traf Redakteure und Künstler, um mit ihnen darüber zu diskutieren, ob die Moderne unsere Antike sei. Bespickt mit Eindrücken und voller Erfahrungen und neuer Erkenntnisse über die eigentlichen Zusammenhänge kehrte er nach Kassel zurück, um die Ergebnisse als Konzentrate in documenta-Magazinen zu publizieren. Er forderte Texte von Autoren und Redakteuren an, mit denen er zuvor gesprochen hatte.
1958 geboren, lebt Schöllhammer als Autor, freier Kurator und Chefredakteur der von ihm 1995 mitbegründeten Zeitschrift „springerin – Hefte für Gegenwartskunst“ in Wien. Von 1988 bis 1994 arbeitete er als Redakteur für bildende Kunst der Tageszeitung „Der Standard“. Seit 1992 ist er zudem auch noch als Gastprofessor für Theorie der Gegenwartskunst an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung tätig. Mit ihm traf sich Heinz-Norbert Jocks mehrfach in Kassel, um mehr über die Hintergründe der Magazine zu erfahren.
H.-N.J.: Vorweg eine generelle Frage: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Herrn Buergel und Frau Noack?
G.S.: Mit beiden, die noch vor etwa zwei Jahren in Wien lebten, verbindet mich eine gemeinsame Geschichte, da sie in der von mir herausgegebenen Zeitschrift geschrieben und mitgedacht haben. In einer lockeren Runde nach Ernennung von Herrn Buergel zum künstlerischen Leiter stellten wir uns die Frage, wie wir mit dem „Problem der falschen Wahl“ auf gute Weise umgehen könnten. Wer einen so großen Fetisch wie die…
