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Titel: documenta 12 · von Susanne Boecker · S. 426 - 428
Titel: documenta 12 , 2007

City-Point

Creischer, Borries, Siekmann

„Auf einmal & gleichzeitig. Eine Machbarkeitsstudie“, Musikalische Szenen zur Negation von Arbeit von Alice Creischer, Christian von Borries und Andreas Siekmann im City-Point am Königsplatz, Kassel. Aufgeführt am 2., 3. und 4. Juli 2007

In einem kollektiven Arbeitsprozess haben die KünstlerInnen Alice Creischer und Andreas Siekmann gemeinsam mit dem Komponisten und Dirigenten Christian von Borries fünf musikalische Szenen und ein Libretto konzipiert: „Auf einmal und gleichzeitig. Eine Machbarkeitsstudie“ handelt von der arbeitsbefreiten Gesellschaft und demonstriert die (Vor-)Bedingungen unserer Konsumwelt. Alice Creischer: “In den fünf musikalischen Szenen wird der Arbeitsbegriff, wie wir ihn heute größtenteils verstehen, kritisch beleuchtet. Zugleich sind diese Szenen Teil einer Sciencefiction. In ihr wird eine Welt vorgeführt, die eigentlich die ganze Zeit schon da ist. Man braucht nur einen kleinen Schritt seitwärts tun, und schon könnte man in einen intergalaktischen Zeittunnel fallen. Am Ende dieses Tunnels steht keine fertige Welt, aber es stehen viele offene Fragen.“ Das Stück wurde unter Beteiligung des Landesjugendsinfonieorchesters Hessen sowie weiteren DarstellerInnen in der Shopping Mall am Kasseler Königsplatz aufgeführt. Während das Orchester im Untergeschoss fest installiert war, spielten sich die Szenen auf allen Ebenen des Einkaufszentrums und auf den Rolltreppen ab.

„Wir träumen, dass die Passanten nicht konsumieren.
Wir haben den Eindruck, dass die Investitionen sich nicht einlösen, dass es gar nicht um Gewinn geht, sondern um eine bloße Verausgabung von Anlegerkapital, dessen Renditeversprechen sich versprüht, versprüht.
Und wenn es nur um diese Verausgabung ginge und wenn die Ketten von Investieren, Konsum und Gewinn nichts sind als eine bloße Aufrechterhaltung von Sein?
Dann genügte…

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