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Report · von Peter Funken · S. 310 - 315
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Was nun?

Galerien und Projekträume in der Corona-Krise auf unsicherem Terrain.
von Peter Funken

Die Corona-Krise erfasst das gesamte gesellschaftliche Leben weltweit. Auch in der Kunst sind die Auswirkungen von Lockdowns und Kontakteinschränkungen gravierend, bilden doch gerade in diesem Bereich soziale Nähe, Öffentlichkeit, Begegnungen und unmittelbares Erleben die Grundlagen jeder Vermittlung. Kunst zu verstehen, zu vermitteln oder zu erwerben hängt fast immer von direkten Kontakten der Akteure im Betriebssystem Kunst ab. Wenn aber KünstlerInnen, GaleristInnen oder KuratorInnen den SammlerInnen und dem interessierten Publikum nicht mehr Aug in Aug begegnen, reißt ein Faden, die Kommunikation ist gestört oder muss anders stattfinden. In dieser Situation befindet sich die gesamte Kunstwelt, die vermutlich über einen längeren Zeitraum mit Einschränkungen zu kämpfen hat; und selbst wenn Medien, Online-Angebote und digitale Kommuni kationsformen seit Jahren in allen Bereiche des Kunstbetriebs zum Alltag gehören, ganz werden sie Ereignisse wie Vernissagen, Life Performances, Kunstmessen oder Auktionen nicht ersetzen können. Wie gehen GaleristInnen und ProjektraumbetreiberInnen mit dieser Situation um, wenn allerorts Messen abgesagt werden, Eröffnungen und andere Events ausfallen?

Kann die Kunst mehr als bisher unabdingbares Lebensmittel sein, oder wird sie immer stärker zum dekorativen Luxusobjekt?

Am 17. April meldete der Künstler Sebastian Bieniek auf Instagram, er habe ein mit rot-weißem Flatterband umwickeltes Holzstück, das den Titel „Thanks to Corona / Barrier Tape Art Sculpture No. 1“ trägt, für 150.000 Euro an einen Sammler in Bahrain verkauft. Bieniek, auch Autor des Sachbuchs „Realfake“, dürfte (honi soit qui mal y pense) mit diesem hochpreisigen Verkauf eher die Ausnahme sein, denn insgesamt stellt…

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