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Ausstellungen: Bregenz · von Heinz Schütz · S. 365 - 366
Ausstellungen: Bregenz , 2005

Heinz Schütz
Wild at Heart

»Kunst aus Österreich«
Kunsthaus Bregenz, 17.9. – 8.11.05

Die ehrgeizige Absicht der Ausstellung besteht darin, die jüngere österreichische Kunstszene aus dem Schatten der Londoner und Berliner herauszuführen. Dies zumindest betont Eckhard Schneider, der Leiter des Kunsthauses, in seinem Katalogvorwort. Es mag nun immer schon fraglich sein, nationale Kunstszenen zu entwerfen, zumal dann, wenn vier Künstler zu Repräsentanten einer ganzen Nation erklärt werden, trotzdem gibt es innerhalb einer Region durchaus ein Kunstklima, das spezifische Formen des künstlerischen Diskurses begünstigt. Bereits im vergangen Jahr hatte das Kunsthaus mit Hans Schabus einen Künstler präsentiert, der dezidiert mit Architektur- und Ortsbezügen arbeitet. Wenn nun wiederum Künstler mit Raum bezogenen Arbeiten vorgestellt werden, hat dies zweifellos auch mit der Programmatik des Bregenzer Kunsthauses zu tun. Vergleich man die Installationen von Marko Lulic, Dorit Margreiter, Gregor Zivi? und Nicole Six & Paul Petritsch mit dem in Deutschland propagierten neuen Romantizismus und der hochstilisierten Malerei der Leipziger, erweist sich die solchermaßen repräsentierte österreichische Kunst als ein intellektueller Hort, der einen postmodernistisch gebrochenen Konzeptualismus fortsetzt, wobei neben das Paradigma Architektur das Paradigma Film als archimedischer Reflexions- und Bezugspunkt getreten ist.

In diesem Sinne wird der erste Stock des Kunsthauses von Dorit Margreiter in einen Filmschauplatz verwandelt. Bereits der Titel “Grandeur et Décadnece, d´un Petit Commerce de Cinéma” (“Glanz und Elend eines kleinen Kinounternehmens) spielt auf einen Film Jean Luc Godards an, in dem sich Godard qua Casting auf die Anfänge des Kinos bezieht. Margreiter verwandelt das Casting der Personen in ein, wie sie es nennt,…



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