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Ausstellungen: Köln · von Noemi Smolik · S. 284 - 285
Ausstellungen: Köln ,

Köln
Yelena Popova

Landscapes of Power
Philipp von Rosen Galerie 13.03.– 20.06.2020

von Noemi Smolik

Wie weit bestimmt die Biographie das künstlerische Werk? Im Falle der 1978 in der Sowjetunion geborenen Yelena Popova ist die Antwort klar; die Biographie spielt große Rolle. Popova wurde in der Stadt Ozyorsk geboren. Noch nie gehört? Eben, die Stadt gehörte als Zentrum der Atomforschung zu Sowjetzeiten zu den „geheimen Städten“. Ozyorsk gab es nicht auf den Karten, auf den Straßen gab es keine Wegweiser, die Stadt durfte nicht besucht werden und wenn ihre Einwohner gereist waren, durften sie die Stadt nicht als ihre Heimat angeben. So wuchs die Künstlerin in einer Stadt, die eigentlich nicht existierte, sie war wie die Atomenergie unsichtbar. Das inspirierte Popova zu ihren ersten Arbeiten. In dokumentarischen Filmen und Installationen ging sie der Geschichte dieser Stadt nach, wobei sie bewusst in ihrer künstlerischen Sprache auf die Formen der russischen Avantgarde, konkret die der Künstlerinnen Ljubov Popowa, Natalija Gontscharowa oder Alexandra Exter zurückgriff.

Heute lebt Popova nicht mehr in Ozyorsk, sondern Nottingham und trotzdem kehrt sie immer wieder zum Thema der Atomenergie zurück. So auch in ihren neuesten Arbeiten, die jetzt in ihrer schon vierten Ausstellung in der Kölner Galerie Philipp von Rosen unter dem Titel Landscapes of Power, der eine Anspielung auf das 1958 veröffentlichte Buch von Sylvia Crowe ist, zu sehen sind. Durchquert man den Hauptraum der Galerie und steigt über die breiten Treppen in den tiefer liegenden Raum so könnte man glauben, eine Grabkammer betreten zu haben. Gedämpft feierliche, bis sakrale Stimmung…

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