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Ausstellungen: Köln · von Uta M. Reindl · S. 288 - 289
Ausstellungen: Köln , 2014

Uta M. Reindl
zeigen verbergen verhüllen. Schrein

»& Special Guests«
Kolumba, das Kunstmuseum des Erzbistums Köln, 15.9.2013 – 25.8.2014

Wäre die Ausstellung in einer Barockvilla oder in einem mittelalterlichen Museumsbau zu sehen, hätte sie längst nicht die Wirkung wie in Peter Zumthors Architektur. Denn das vor sieben Jahren von dem Schweizer Architekten vollendete Kolumba-Kunstmuseum, das die spätgotische Kirchenruine St. Kolumba geradezu körperhaft umhüllt, hat tatsächlich etwas von einem Schrein, der den Schatz in seinem Inneren verbirgt, gleichzeitig auf ihn neugierig macht – durch eine diskrete wie sinnliche, stets die Wachheit des Betrachters fordernde Raumchoreographie. Sehr passend ist somit der Titel zeigen verbergen verhüllen. Schrein für die aktuelle und siebte Neupräsentation von alter und junger, von sakraler und profaner Kunst sowie von Kunsthandwerk aus den Beständen der im Kolumba beheimateten Diözesansammlung, angereichert durch Leihgaben aus hausexterner Kollektionen.

Ein veralteter, verrotteter Sicherheitsschrank, die Arbeit des Düsseldorfer Künstler Felix Droese von 1986, stellt sich dem Besucher in den Weg, wenn er durch das Foyer zum Ausstellungsareal im ersten Stock gelangen möchte. Ein treffliches Sinnbild für die globale Finanzwelt. Und oben, direkt neben der Treppe, steht ein schokoladenbrauner Metallkasten, der ein föhnartiges Brausen verhüllt – ohne Titel (1988) von dem Wahlberliner Thomas Rentmeister. Wer denkt da nicht auch an Flüchtlingscontainer? Einige Schritte weiter inszeniert sich in acht Vitrinen all das, was im Kunsthandwerk und in der Kunst in irgendeiner Weise zeigt, verbirgt oder verhüllt: Minnekästchen aus dem 16. Jahrhundert, Reliquienbehälter, jede Menge Boxen, Schachteln, Hüllen und Kartons für Schreibmaschinen, Kameras oder gar Rasierapparate. Dazwischen dann Katalogkassetten…



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