28 Hübner Areal
FAFSWAG, lumbung kios, Harvest: Sebastián Díaz Morales & Simon Danang Anggoro, Hamja Ahsan, Trampoline House, Jatiwangi Art Factory, Fondation Festival sur le Niger, Project Art Works, Subversive Film, Sa Sa Art Projects, BOLOHO, Amol K Patil, Kiri Dalena
Erst kurz steht das Gelände der Firma Hübner leer, vorher wurden hier Bauteile für Busse, Bahnen und auch Panzer produziert. Der ehemalige Kontext spielt wie so oft auf dieser documenta fifteen keinerlei Rolle. Stattdessen findet hier bestes nonkrong statt: gemeinsames Abhängen, wie die deutsche Übersetzung lautet – aber nicht schulisch mit Mindmaps wie im Fridericianum, sondern bunt, fröhlich und laut mit viel Musik. Viele Sitzgelegenheiten, gerne aus Paletten improvisiert, stehen herum, alle Beiträge fließen ineinander. Zu den offiziell zehn gelisteten Projekten kommen unübersichtlich viele weitere Beiträge hinzu, Autorenschaft spielt dabei offensichtlich keine Rolle, die Idee des Kollektivs dominiert.
Schon im Eingang wird die besondere Stimmung deutlich: Mehrere lokale Verkaufsstände aus Kassel bieten hier Waren an, An- und Verkauf von Schallplatten, auch von Holzschalen – Teil vom Ekosistem Kassel. Präsentation und Distribution, Ausstellen und Verkaufen schließen sich in ruangrupas documenta nicht aus, weswegen neben vielen Beiträgen Barcodes auf eine Verkaufsseite führen: ein „alternatives Galeriemodell“, wie es genannt wird, bei dem 70 Prozent der Verkaufssumme bei den Produzenten bleiben würde.
An der Außenwand zeigt FAFSWAG [01] auch hier wie im Stadtmuseum und Hessischen Landesmuseum Werke, die indigene Queerness thematisieren, sie sprechen von „kultureller Wiederherstellung“. Ihr Name setzt sich aus der Bezeichnung Fa’afafine und ,swag‘, einem ,stilvollen Selbstbewusstsein‘, zusammen. Fa’afafine heißt in der samoanischen Sprache…