SVEN DRÃœHL
Alexander Braun:
Endymioneia – der endlose Schlaf
Alexander Braun: geboren 1966, lebt in Dortmund. Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie in Bochum und Berlin, 1996 Promotion.
Stipendien: Stipendium der Westdeutschen Hypothekenbank 1997; Ringenberg-Stipendium des Landes NRW 1999; Artist in Residence, Chinati Foundation, Marfa, Texas, 1999; Transfer-Projekt Spanien, Kultursekretariat NRW 1999-2001. Ausstellungen (Auswahl): Wiener Secession, Wien 1996; Künstlerwerkstatt Lothringer Straße, München 1997; Galerie Oliver Schweden, München 1998, Kunsthaus Essen 1999; Chinati Foundation, Marfa 1999; sic!projects Michaela Nolte, Berlin 1999; Overbeck-Gesellschaft, Lübeck 2000; Museum am Ostwall (Studio), Dortmund 2000; Gesellschaft der Freunde junger Kunst, Baden-Baden 2000; Wewerka-Pavillon, Münster 2000
Ewig währender Schlaf. Dauer ohne Zeitbegriff. Im Werk von Alexander Braun hat sich im Laufe des Jahres 1999 immer wieder eine Figur aus der griechischen Mythologie manifestiert: Endymion. Die Legende weiß von dem Jüngling zu berichten, dass er in einer Höhle sitzt und schläft. Die Welt und die Zeiten ziehen derweil an ihm vorbei, auf immer und ewig. Aber was geschieht im Bewusstsein des Schlafenden? Hat er schöne Träume? Oder bleibt der Schlaf traumlos? Handelt es sich um einen Zustand höchster Glückseligkeit (wie es die französischen Maler des 18. Jahrhunderts interpretierten) oder um einen “Supergau” des Bewusstseins, um das Schlimmste, was vorstellbar ist? Alexander Braun gibt darauf keine Antwort. Er thematisiert vielmehr die Ambivalenz, die tragische Endgültigkeit dieses ewigen Lebens ohne die Möglichkeit der aktiven Teilhabe.
Die Werkkomplexe der letzten Jahre drehen sich alle um die subtile Beschwörung existentieller Befindlichkeiten, um Themen wie Glück, Sehnsucht, Unendlichkeit, aber auch Einsamkeit und Melancholie. Dabei bedient sich Braun…